Corona-Maßnahmen in Moskau: Viermonatige Selbstisolation für Senioren und chronisch Kranke

Sergei Sobjanin, der Bürgermeister von Moskau, hat für ältere Menschen eine Selbstisolation für vier Monate eingeführt. Zudem müssen mindestens 30 Prozent der Angestellten in der russischen Hauptstadt im Homeoffice arbeiten. Diese Maßnahmen gelten ab dem 25. Oktober.

Der Bürgermeister von Moskau Sergei Sobjanin hat eine Verschärfung der Corona-Maßnahmen angekündigt. Nun müssen vom 25. Oktober bis zum 25. Februar Über-60-jährige Einwohner Moskaus sowie chronisch kranke Menschen eine Selbstisolation einhalten. Die Anordnung betrifft aber in den letzten sechs Monaten genesene sowie geimpfte Personen nicht.

Allerdings betonte das Oberhaupt der russischen Hauptstadt auf seiner Webseite, dass Spaziergänge und Bewegung im Freien für Menschen dieser Kategorie nicht eingeschränkt seien. Sobjanin präzisierte:

"Ich weiß sehr wohl, wie lästig und unbehaglich die derzeitigen Einschränkungen sind. Aber es gibt einfach keinen anderen Weg, um zu verhindern, dass Sie sich mit der schweren Krankheit anstecken."

Überdies treten ab dem 25. Oktober in Moskau verschärfte Regelungen auch für unter 60-jährige. Moskauer Arbeitgeber müssen sicherstellen, dass sich wenigstens 30 Prozent aller Arbeitnehmer im Homeoffice befinden. Über-60-Jährige und chronisch kranke Hauptstadtbewohner müssen ihre Arbeit nun ebenfalls von zu Hause aus verrichten.

Sobjanin rief die russischen Bürger erneut auf, sich impfen zu lassen. Der Bürgermeister teilte mit, dass Senioren rund 86 Prozent derjenigen ausmachen, die an COVID-19 versterben. In der Regel seien sie nicht geimpft, hieß es.

Mit Stand vom 19. Oktober starben in Moskau innerhalb von 24 Stunden 73 Patienten am Coronavirus. Dies ist der höchste Stand seit dem 4. August. Der tägliche Anstieg der COVID-19-Inzidenz in der Hauptstadt umfasste 5.700 Menschen. Die Corona-Lage in ganz Russland sieht ebenfalls nicht besser aus: Am 18. Oktober wurde mit 34.325 positiv Getesteten ein landesweiter Höchstwert der Corona-Fallzahlen seit Beginn der Pandemie verzeichnet.

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