Bis zum Jahresende werden Russlands Exporte, die nicht auf unverarbeiteten Rohstoffen oder Energie basieren, einen Rekordwert von 180 Milliarden US-Dollar erreichen. Das teilte die Chefin des Russischen Exportzentrums Weronika Nikischina Reportern am Rande des Eurasischen Frauenforums mit. Sie erklärte:
"Nach Schätzungen des Russischen Exportzentrums beliefen sich die Exporte, die nicht auf Rohstoffen oder Energie basieren, in den ersten neun Monaten des Jahres 2021 nominal auf rund 135 Milliarden US-Dollar, was einen Anstieg von fast 40 Prozent gegenüber 2020 bedeutet."
Nikischina fügte hinzu, dass der Wert dieser Exporte schon im Oktober den Wert für das gesamte Jahr 2020 – rund 141 Milliarden US-Dollar – übertreffen wird. Die Beamtin fügte hinzu:
"Bis zum Ende des Jahres werden die Exporte des Landes, die nicht aus Rohstoffen und Energie bestehen, einen neuen historischen Rekord erreichen – sie könnten sich auf 180 Milliarden US-Dollar belaufen."
Als wichtigste Exportgüter im September nannte sie Walzstahl, Düngemittel, Weizen, Stahl, Platinoide, Holz, Aluminium, Fisch, Kupferdraht, Turbomotoren und Polymere.
Nikischina hob hervor, dass die Produktkategorien für das Jahr repräsentativ sind und "die Liste der wichtigsten Exportgüter sich langsam verändert – dies ist ein charakteristisches Merkmal aller großen Exporteure".
Nach Angaben des Pressedienstes des Russischen Exportzentrums ist Gold von der Berechnung der Nicht-Rohstoffexporte ausgeschlossen.
EU-Importe russischer Waren steigen trotz Sanktionen
Der Wert der gesamten russischen Exporte in die EU von Januar bis August 2021 erreichte 109,7 Milliarden US-Dollar, womit Russland der drittgrößte EU-Exporteur bleibt. Dies geht aus den Daten der europäischen Statistikbehörde Eurostat hervor. Das Volumen der russischen Exporte stieg im Berichtszeitraum um 48,7 Prozent gegenüber dem gleichen Zeitraum im Jahr 2020 auf 73,7 Milliarden US-Dollar.
Russlands Ausfuhren in die EU stiegen trotz der im Jahr 2014 verhängten und seither mehrfach ausgeweiteten Sanktionen weiter an. In diesem Zeitraum setzte die EU die Verhandlungen über eine visafreie Regelung mit Russland aus und brachte ein neues Basis-Kooperationsabkommen ins Stocken. Brüssel untersagte außerdem einer Reihe russischer Beamter die Einreise in die EU und fror deren Vermögenswerte ein.
Als Reaktion auf diese Maßnahmen erließ Russland Einfuhrbeschränkungen für eine Reihe von Lebensmitteln aus der EU. Die Maßnahmen wurden von Bürgern und Unternehmen sowohl in Russland als auch in der EU kritisiert und lösten eine Welle von Protesten unter den europäischen Landwirten aus.
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