Vergiftung durch Methanol in Russland: Zahl der Toten steigt auf über 30, zehn Festnahmen

Seit dem 6. Oktober werden im russischen Gebiet Orenburg an der Grenze zu Kasachstan massenhafte Vergiftungen durch gepanschten Alkohol registriert. Die Zahl der Betroffenen steigt immer weiter. Inzwischen gibt es 32 Tote. Die Polizei hat zehn Verdächtige festgenommen.

Gepanschte Alkoholgetränke haben im Gebiet Orenburg bereits 32 Menschen das Leben gekostet. Seit dem 6. Oktober wurden in der südrussischen Region an der Grenze zu Kasachstan insgesamt 64 Vergiftungen durch Methanol registriert. Die Polizei nahm bislang zehn Menschen fest, die gepanschten Alkohol hergestellt und verkauft haben sollen. Am Freitag war zunächst von 17 Toten die Rede gewesen.

Am Sonntag verlautete von der regionalen Regierung, an der ärztlichen Behandlung der Betroffenen seien führende Fachärzte und Toxikologen, darunter aus der benachbarten Teilrepublik Baschkortostan, beteiligt. Die örtliche Gesundheitsministerin Tatjana Sawinowa erklärte:

"Die Ärzte tun ihr Bestes, um die Menschen zu retten, aber bei vielen Patienten liegen die Methanol-Werte mehrfach über der tödlichen Dosis."

Sie rief alle Einwohner des Gebiets Orenburg wiederholt dazu auf, auf den Konsum aller Alkoholgetränke zu verzichten – unabhängig davon, wann sie diese gekauft hatten.

Zuvor hatten Ermittler ein Lager in Orsk entdeckt und 1.279 Flaschen mit illegal hergestelltem Alkohol beschlagnahmt. Die gepanschten Spirituosen waren nicht vorschriftsmäßig markiert. In den Proben wurde Methanol festgestellt. Gouverneur Denis Pasler leitete großflächige Kontrollen von Verkaufsstellen in der Region ein, um den gepanschten Alkohol aus dem Verkehr zu ziehen. Am Wochenende wurden in elf Bezirken des Gebiets weitere 800 Flaschen mit gepanschtem Alkohol sichergestellt.

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