Wladimir Putin sagte am Mittwoch, die Weltwirtschaft erhole sich erfolgreich von der Krise des vergangenen Jahres. Der Energiebedarf steige, und dementsprechend stiegen auch die Preise.
Das russische Staatsoberhaupt stellte zudem fest, dass leichtfertige Maßnahmen zu einem ernsthaften Ungleichgewicht auf dem Markt führen können. Als Beispiel nannte er das aktuelle Ungleichgewicht auf dem europäischen Energiemarkt, "wo dieses Jahr mehrere ungünstige Faktoren gleichzeitig zusammen gekommen sind". Zu solchen Faktoren gehören ihm zufolge die rasante wirtschaftliche Entwicklung nach der Corona-Krise, die den Energiebedarf ankurbelte, sowie der kalte Winter, der in vielen Ländern Europas zu einem Rückgang der Erdgasreserven in unterirdischen Speichern führte.
Die von der Europäischen Union verfolgte Politik der kurzfristigen Gaslieferverträge sei falsch, so Putin. Investitionspläne hätten in diesem Bereich eine langfristige Natur. Die Aktivitäten der Europäischen Kommission zielten darauf ab, die sogenannten Langzeitverträge zu kürzen und auf den Gashandel an der Börse umzusteigen, so Putin. "Heute ist es absolut offensichtlich, dass diese Politik falsch ist", ergänzte er.
Am Mittwoch waren die Ölpreise zunächst auf mehrjährige Höchststände gestiegen, danach hatten sie aber deutlich nachgegeben. Ausschlaggebend war auch, dass Putin von "Rekordmengen" an Gaslieferungen nach Europa sprach.
Der russische Präsident nahm an dem Treffen mit Regierungsmitgliedern und Vertretern von großen Energieunternehmen per Videokonferenzschaltung teil.
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