Am 6. Oktober 2021 hat die russische Polizei die Festnahme der ehemaligen stellvertretenden Bildungsministerin des Landes bestätigt. Marina Rakowa wurde am Vormittag in die Hauptuntersuchungsverwaltung der Moskauer Abteilung des russischen Innenministeriums zu einem Verhör gebracht. Inzwischen verlor die Verdächtige auch ihre Stelle bei der größten Bank Russlands. Am Mittwoch teilte die Sberbank mit, Rakowa sei seit dem 4. Oktober nicht mehr die Vizepräsidentin des Kreditinstituts.
Nach Angaben der Ermittler ist Rakowa in die Entwendung von über 50 Millionen Rubel (knapp 600.000 Euro) verwickelt. Sie soll im Jahr 2019 die Finanzierung ihres eigenen Fonds für neue Formen der Bildungsentwicklung lobbyiert haben. Laut einem Gutachten weisen die Berichte über die Erfüllung von Verpflichtungen im Rahmen dieser Finanzierung Anzeichen einer Fälschung auf. Nun muss die ehemalige Beamtin mit bis zu zehn Jahren Gefängnis rechnen.
Nach Angaben der Nachrichtenagentur Interfax war das Ermittlungsverfahren gegen Rakowa bereits am 9. August angestrengt worden. Die Polizei verhörte die Verdächtige erstmals am 29. September. Ihr Haus und ihr Büro in der Sberbank wurden durchsucht. Am folgenden Tag erließ ein Gericht in Moskau einen Haftbefehl gegen zwei ehemalige Mitarbeiter des Fonds für neue Formen der Bildungsentwicklung und eine weitere Verdächtige. Am 1. Oktober war Rakowa schließlich zur Fahndung ausgeschrieben worden.
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