Marina Rakowa, Vizepräsidentin der russischen Finanzinstitution Sberbank und ehemals stellvertretende Leiterin des russischen Bildungsministeriums, ist zur Fahndung ausgeschrieben worden. Sie wurde zu einer Anhörung vorgeladen, kam aber nicht. Dies teilte die Sprecherin des russischen Innenministeriums Irina Wolk mit. Rakowa wird Betrug in besonders großem Ausmaß vorgeworfen.
Sie steht unter dem Verdacht, einst als stellvertretende Bildungsministerin der Stiftung für neue Formen der Bildungsentwicklung – deren Generaldirektorin sie ebenfalls war – dabei geholfen zu haben, Geld für die Umsetzung staatlicher Aufträge zu erhalten. Und zwar im Rahmen des föderalen Projekts "Lehrer der Zukunft" aus dem Jahr 2019. Später stellte sich heraus, dass die Berichte über die Erfüllung der Verpflichtungen aus diesem Programm gefälscht worden waren. Rakowas Wohnung sowie die Wohnungen von Kollegen, die mit ihr zusammen zur Sberbank kamen, wurden deswegen durchsucht.
Wie berichtet wird, führt das russische Innenministerium, genauer gesagt die Hauptabteilung für Ermittlungen, Hauptdirektion Moskau, die Nachforschungen in diesem Fall durch. Gegenstand sei die betrügerische Veruntreuung von Finanzmitteln der föderalen staatlichen Einrichtung "Fonds für die Entwicklung neuer Formen der Bildung".
Am 30. September 2021 hatte ein Moskauer Gericht auf Antrag der Ermittler eine zweimonatige Untersuchungshaft für die ehemaligen Mitarbeiter der Stiftung, Jewgeni Sak und Maxim Inkin, sowie für die Direktorin der Moskauer Hochschule für Sozial- und Wirtschaftswissenschaften, Kristina Krjutschkowa, angeordnet. Sie sollen ebenfalls an den oben beschriebenen Veruntreuungen beteiligt gewesen sein.
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