Russland hat die Organisation der Vereinten Nationen für Bildung, Wissenschaft und Kultur (UNESCO) aufgefordert, zur Situation rund um die Löschung zweier RT DE-Kanäle durch Youtube Stellung zu nehmen. Die russische Vertretung bei der UN-Behörde verurteilte die Handlungen der Videoplattform als eine Aggression gegen die deutschsprachigen Ressourcen des russischen Auslandssenders RT. Es sei eine bittere Ironie, dass die Sperre ausgerechnet am 28. September erfolgt sei, dem Internationalen Tag des universellen Zugangs zu Informationen.
Die russische Vertretung bei der UNESCO sieht hinter den Handlungen von Youtube das klare Ziel, den Zugang zu Informationen zu behindern.
"Wir sind der Meinung, dass das deutschsprachige Publikum das Recht auf Wissen hat."
Die russische Seite behalte sich das Recht vor, die Situation rund um RT DE auf der Sitzung des UNESCO-Exekutivrats vom 6. bis zum 20. Oktober zu thematisieren.
Zuvor hatte das russische Außenministerium die Maßnahme als "einen Akt beispielloser Informationsaggression" und eine "offensichtliche Manifestation von Zensur und Unterdrückung der Meinungsfreiheit" bezeichnet. Youtube habe "mit offensichtlicher Duldung, wenn nicht sogar auf Drängen" der deutschen Behörden gehandelt. Der Zweck des aggressiven Aktes sei es, "die Informationsquellen zum Schweigen zu bringen, die nicht in den für die deutsche Staatsmacht bequemen Medienhintergrund passen".
Margarita Simonjan, die Chefredakteurin von RT, bezeichnete die Zensur durch Youtube als eine mediale Kriegserklärung gegen Russland. Sie rief die russische Regierung auf, neben der Google-Plattform auch deutsche Medien zu sanktionieren.
Mehr zum Thema - Willy Wimmer über Löschung von RT DE-Kanälen: "RT ist Bestandteil der europäischen Pressefreiheit"