Amokläufer von Perm tötete fünf Frauen und einen Mann

Mit einem Jagdgewehr hat am Montag ein 18-jähriger Student an seiner Hochschule im russischen Perm um sich geschossen. Er tötete insgesamt sechs Menschen. Das jüngste Opfer ist 18, das älteste 66 Jahre alt. Der Täter liegt derzeit auf der Intensivstation.

Der 18-jährige Timur Bekmansurow ist am Montag mit einem Jagdgewehr in die Staatsuniversität Perm, etwa 1.400 Kilometer östlich von Moskau, gekommen und tötete dort fünf Frauen und einen Mann. Das jüngste Opfer ist 18 Jahre alt, das älteste 66. Weitere 28 Personen wurden verletzt.

Ein junger Verkehrspolizist hat den Schützen bei der Festnahme verletzt, der 18-Jährige liegt nun auf der Intensivstation. Gegen ihn wird wegen Mordes ermittelt. Vor dem Angriff schrieb er in den sozialen Medien, er habe die Tat schon länger geplant. Er beschrieb ausführlich seine Vorbereitung, seine Schießausbildung sowie sein erfolgreich bestandenes psychologisches Gutachten. Laut Bekmansurow stellten ihm der Psychiater und der Psychologe der Bezirksklinik nur ein paar formelle Fragen. Waleri Gribakin, der offizielle Vertreter der Russischen Nationalgarde, bestätigte, dass Bekmansurow den Waffenschein legal erworben habe.

Die Eltern des Täters sind geschieden und leben in verschiedenen Städten. Sein Sohn interessierte sich "nur für den Computer", blieb meist zu Hause und ging selten hinaus, erklärte sein Vater RT. Der Mann sagte, er habe seinen Sohn zuletzt im Frühjahr gesehen. Die Nachricht von dem Amoklauf sei für ihn und seine Ex-Frau ein Schock gewesen.

Wladimir Putin brachte den Angehörigen der Opfer sein Beileid zum Ausdruck. Ihm zufolge ist der Vorfall eine Tragödie für das ganze Land. "Keine Worte des Mitgefühls können die Bitterkeit der Verluste übertönen, den Schmerz dieser Verluste, vor allem wenn es um junge Leute geht, die gerade ihr Leben beginnen. Das ist eine riesige Tragödie, und zwar nicht nur für Familien, die ihre Kinder verloren haben, sondern für das ganze Land", sagte der russische Präsident.

Premierminister Michail Mischustin sagte, dass die Opfer alle mögliche Unterstützung erhalten, einschließlich medizinischer und psychologischer Hilfe. Auch der serbische Präsident Aleksandar Vučić und John Sullivan, der US-Botschafter in Russland, brachten den Angehörigen ihr Mitgefühl zum Ausdruck. 

Die Hochschule sagte bis Ende der Woche alle Vorlesungen ab. In dem Gebäude, wo die Schießerei stattfand, arbeiten Ermittler und Experten. Die Räumlichkeiten bleiben vorerst verschlossen, teilte die Universität mit. Für Dienstag wurde für die gesamte Region ein Tag der Trauer angekündigt.

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