Migranten-Skandal bei Moskau: Tadschiken wird Missbrauch und Mord an 67-jähriger Frau vorgeworfen

In einem Dorf in der Oblast Moskau ist eine ältere Frau vergewaltigt und umgebracht worden. In der Folge versammelten sich Einheimische neben einem Wohnheim für Migranten und forderten, das Heim zu schließen. Nun wurden zwei Verdächtige aus Tadschikistan festgenommen.

Am 13. September haben die lokalen Zeitungen von der Stadt Sergijew Possad in der Oblast Moskau über eine von Migranten missbrauchte und getötete 67-jährige Frau berichtet. Die schreckliche Tat soll in einem Dorf nahe der Stadt begangen worden sein. In der Folge versammelten sich rund 300 empörte Einwohner der Ortschaft neben einem Wohnheim für Migranten und forderten, das Heim zu schließen.

Später wurden zwei aus Tadschikistan stammende Verdächtige festgenommen. Den Männern wurden DANN-Proben entnommen, und außerdem wollte das russische Ermittlungskomitee prüfen, ob sich die Festgenommenen rechtmäßig in Russland aufhielten und womöglich auch an anderen Verbrechen beteiligt waren.

Unterdessen wurde das Wohnheim tatsächlich geschlossen, wobei die übrigen Bewohner verlegt wurden – wohin, ist bisher nicht bekannt. Diese Maßnahme erfolgte, obwohl bereits festgestellt wurde, dass die Festgenommenen in keinem Zusammenhang zu diesem Wohnheim standen. Die Anwohner bestanden aber darauf, weil die  Migranten aus dem Wohnheim angeblich sowieso die Einheimischen seit Jahren "terrorisieren". Die Entscheidung, das Migrantenheim zu schließen, wurde vom Gouverneur der Moskauer Oblast Andrei Worobjow getroffen. Der Politiker betonte:

"Wenn die Einwohner dagegen sind, hat es hier nichts zu suchen."

Worobjow merkte an, dass Migranten in der Oblast mit Verständnis behandelt würden. Jedoch würden alle Verbrechen strikt unterbunden werden, hieß es weiter. Der Politiker erklärte, in den kommenden Tagen würden Beamte des Innenministeriums alle "besorgniserregenden Orte" überprüfen.

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