Doppelgänger-Kandidaten eines Politikers sorgen vor russischen Parlamentswahlen für Verwirrung

Die Parlamentswahlen in Russland haben in Sankt Petersburg für Aufsehen gesorgt. Zwei Doppelgänger eines Kandidaten mit den gleichen vor kurzem geänderten Vor- und Nachnamen reichten ihre Fotos, auf denen sie sich ähneln, bei der Wahlkommission ein.

Im Vorfeld der Wahlen zur Staatsduma, dem Unterhaus im russischen Parlament, sowie zu lokalen Behörden haben sich zwei Doppelgänger von Boris Wischnewski, einem Politiker der linksliberalen Partei Jabloko, zur Wahl gestellt. Der Politiker kandidiert um einen Sitz in der Duma und im lokalen Parlament von Sankt Petersburg. Nun hat er neben anderen auch zwei Alter-Ego-Kontrahenten.

Die zwei Rivalen, die zuvor ihren Vor- und Nachnamen in Boris Wischnewski geändert hatten, reichten ihre Fotos bei der Wahlkommission ein, auf denen sie mit Haarschnitt, Bart und Schnurrbart dem Politiker der Partei Jabloko ähneln. Alle drei Wischnewskis sind auf einem offiziellen Poster mit Kandidaten zum Parlament von Sankt Petersburg nebeneinander dargestellt. Links und in der Mitte sind die Nachahmer, rechts der reale Boris Wischnewski zu sehen. Allerdings haben die Doppelgänger eigene Vatersnamen.

Alle drei Männer mit dem Namen Boris Wischnewski nehmen an den Wahlen zum lokalen Parlament von Sankt Petersburg teil. Außerdem konkurriert einer der Namensvetter des Politikers mit diesem bei den Wahlen zur Staatsduma. Dies bezeichnete der Politiker als Betrug. Jedoch dürfen in Russland Kandidaten in Photoshop bearbeitete Fotos einreichen.

Unterdessen brachten die Geschehnisse auch der Vorsitzenden der Zentralen Wahlkommission der Russischen Föderation Ella Pamfilowa Kritik ein. Die Politikerin hatte betont, das Gesetz sei sehr liberal in solchen Fällen und dass formal alle Boris Wischnewskis an den Wahlen teilnehmen können. Nach den Wahlen möchte die Wahlkommission der Staatsduma jedoch vorschlagen, Änderungen vorzunehmen, um solche Fälle zukünftig zu verhindern.

Mehr zum Thema - Einmischung hier schlecht, dort gut: Westliche Verlogenheit vor den Wahlen in Russland