In Russland hat ein mutmaßlicher Fall von Selbstjustiz in der Nähe der Wolga-Stadt Samara für Aufsehen gesorgt. Das gruselige Drama begann laut Medienberichten am 25. August. An jenem verhängnisvollen Tag traf der 34-jährige Wjatscheslaw M. mit dem 32-jährigen Oleg S. zu einem feuchtfröhlichen Zeitvertreib zusammen. Als sein Freund nach dem Alkoholkonsum einschlief, entdeckte Wjatscheslaw auf dem Handy des 32-Jährigen ein Video, auf dem er seine neunjährige Tochter erkannte. Die Aufnahme zeigte, wie Oleg das kleine Mädchen zum Oralverkehr gezwungen hatte. Der wütende Vater fiel über den Kinderschänder her und begann, ihn zu verprügeln. Laut Medienberichten konnte der mutmaßliche Täter der Vergeltung jedoch zunächst einmal entkommen.
Der 32-Jährige wurde zur Fahndung ausgeschrieben. Es stellte sich inzwischen heraus, dass Wjatscheslaws Tochter nicht das einzige Opfer des mutmaßlichen Pädophilen war. Oleg soll außerdem die elfjährige Tochter seiner Partnerin sexuell missbraucht haben – schon im Jahr 2016. Alle Familienangehörigen und Bekannten zeigten sich schockiert: Denn sie hatten dem 32-Jährigen zuvor vertraut, obwohl er in letzter Zeit Probleme mit Alkohol hatte und keiner stabilen Beschäftigung nachging. Laut Zeugenberichten wurde Oleg am 26. August zum letzten Mal lebendig gesehen.
Am 2. September entdeckten Polizeibeamte in einem Wald in der Nähe der Siedlung Wintai die Leiche des 32-Jährigen. Sie war mit Erde zugeschüttet. Die Ermittler verdächtigten sofort Wjatscheslaw der Selbstjustiz. Der 34-Jährige gab zu, er habe sich am 26. August noch einmal mit Oleg getroffen. Dabei weigerte sich Wjatscheslaw, den Mord an seinem ehemaligen Freund zu gestehen. Er habe Oleg nur gedroht und ihm mit einem Spaten auf den Kopf geschlagen. Der mutmaßliche Kinderschänder habe sich dann eigenhändig ein Grab ausgehoben und sich ein Messer in die Brust gerammt:
"Der Pädophile hat sich selbst bestraft."
Die Polizei ordnete mehrere Gutachten an, um den Fall zu klären. Für die Zeit der Untersuchung wurde der Hauptverdächtige unter Hausarrest gestellt. Inzwischen sorgte die Geschichte für viel Aufsehen im Gebiet Samara und in ganz Russland. Viele Einwohner und bekannte Persönlichkeiten zeigten Verständnis für das Verhalten des Vaters des geschändeten Mädchens.
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