Da das Jäten von Bärenklaupflanzen keine einfache und erwünschte Arbeit ist, hat die Regierung des Gebiets Moskau beschlossen, zum Kampf gegen das giftige invasive Unkraut zur Strafarbeit verurteilte Delinquenten heranzuziehen. Wie die Pressestelle des Regionalparlaments mitteilte, handele es um Menschen, die wegen kleiner Verbrechen wie Kleinbetrugs oder wiederholter Störung des öffentlichen Friedens verurteilt worden seien. Demnach seien derzeit an der Ausrottung von Sosnowski-Bärenklaupflanzen 50 Straftäter beteiligt. Diese würden in speziellen Schutzanzügen arbeiten, um sich keine Verätzungen zuzuziehen. Im kommenden Jahr möchte das Gebiet Moskau 275 Delinquenten zu dieser Art Strafarbeit heranziehen.
Zuvor hatten auch die Behörden des Gebiets Leningrad beschlossen, das giftige Unkraut mit Hilfe von Straftätern zu vernichten. So wurden dort im Juli zu dieser Art Strafarbeit Menschen herangezogen, die die Polizei alkoholisiert am Steuer ertappt hatte.
Die Regierung des Gebiets Moskau geht auch mit Geldbußen gegen die grüne Plage vor. Wenn Besitzer von Privatgrundstücken nichts gegen den sich schnell vermehrenden Bärenklau unternehmen, sind knapp 60 Euro Strafe fällig. Unternehmen, auf deren Firmengelände der Bärenklau floriert, haben bis zu 11.500 Euro Strafe zu zahlen.
Der Sosnowski-Bärenklau enthält Furocumarin, das für den Menschen sehr giftig ist. Wenn Pflanzensaft auf die ungeschützte Haut gelangt, kommt es zu einer Verätzung. Das verletzte Gewebe ist extrem empfindlich gegenüber Sonnenlicht und die Heilung der Wunde dauert lange. Verätzungen von mehr als 80 Prozent des Körpers können tödlich sein. Verätzungen an den Augen können zu einer Erblindung führen. Die Pflanze vermehrt sich sehr schnell und die Samen können im Boden mehrere Jahre überdauern. Und wo der Bärenklau wächst, wächst nichts anderes.
Mehr zum Thema - Kriminelle Liebe: Russische Untersuchungsbeamtin soll Verdächtigem bei Flucht geholfen haben