Lebkuchen soll Kinder über Brandgefahren aufklären: Maskottchen der Rettungsbehörde sorgt für Häme

Die russische Stadt Tula ist für ihre Lebkuchen berühmt. Das süße Wahrzeichen des Gebiets fungiert seit Kurzem auch als Maskottchen der lokalen Katastrophenschutzbehörde. Das Äußere des frisch gebackenen Mitarbeiters, der Kinder betreuen soll, wirft jedoch Fragen auf.

Seit dem 16. August dient in der Katastrophenschutzbehörde des russischen Gebiets Tula ein neues Maskottchen. Zum Talisman der Behörde wurde das süße Wahrzeichen der Regionalhauptstadt gewählt: der Lebkuchen von Tula. Auf einer feierlichen Zeremonie am Montag bekam Tulski Prjanik, wie das Maskottchen auf Russisch heißt, seinen Dienstausweis und versprach, einheimische Kinder über verschiedene Gefahren, darunter auch Brandgefahren, aufzuklären und ihnen Tipps zum Überleben in lebensgefährlichen Situationen beizubringen. Der frisch gebackene Mitarbeiter absolvierte kurz danach seinen ersten pädagogischen Einsatz in einem Erholungszentrum für Kinder.

Die gutgemeinte Idee stieß aber auf Kritik und Häme in den sozialen Netzwerken. Einige bezeichneten die Initiative vor dem Hintergrund der verheerenden Waldbrände in Russland als dumm. Anderen missfiel das Äußere des Lebkuchens. Witzbolde schlugen als Talisman einen Samowar, ein anderes Wahrzeichen von Tula, vor und begründeten dies damit, dass die traditionelle russische Teemaschine mit Wasser befüllt werde. Ein Twitter-Nutzer schrieb, dass die Rettungsbehörde ein neues Meme ins Leben gerufen habe.

Der Radiosender BFM.RU machte zu diesem Anlass eine kurze Umfrage unter Kindern. Abgesehen von einer gewissen Ähnlichkeit mit dem Hauptprotagonisten der US-Zeichentrickserie "SpongeBob Schwammkopf" teilten die Kinder unter anderem mit, dass der Lebkuchen so groß sei, dass er ihnen Angst einjage. Sie wünschten sich einen anderen Pädagogen, der ihnen über gefährliche Situationen erzählen sollte.

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