Russischer Geheimdienst-Chef: Ehemalige westliche Agenten an Bellingcat beteiligt

Sergei Naryschkin, der Leiter des russischen Auslandsgeheimdienstes, hat erklärt, bei dem internationalen investigativen Recherchenetzwerk Bellingcat seien ehemalige Geheimdienstler tätig. Zudem wirft Naryschkin Bellingcat vor, unehrliche Methoden anzuwenden.

Bellingcatsei ins Leben gerufen worden, um Druck auf bestimmte Länder, Organisationen und Einzelpersonen auszuüben, und bestehe aus ehemaligen Mitgliedern westlicher Geheimdienste, so Sergei Naryshkin, der Chef des russischen Auslandsgeheimdienstes (SWR). Naryschkin präzisierte, dass Mitarbeiter von Bellingcat bei ihrer Arbeit unehrliche Methoden einsetzen würden:

"Sie sind bereit, jede Aufgabe zu erfüllen, weil sie es für Geld tun, nicht uneigennützig."

Naryshkin unterstrich, man solle Bellingcat keinen Glauben schenken, da die Informationen, die in vielen Fällen verwendet würden, falsch seien, nicht überprüft würden und eigenen Zwecken dienten.

Bellingcat wurde im Jahr 2014 als eine sogenannte Geheimdienstagentur für das Volk gegründet und ist an vorderster Linie an Dutzenden von skandalösen Geschichten beteiligt, in denen eine pro-westliche Berichterstattung verbreitetet wird.

Im Jahr 2014 beschuldigte Bellingcat Russland, ein Passagierflugzeug über der Ukraine abgeschossen zu haben. Überdies warf Bellingcat Russland Einmischung in ausländische Wahlen und die Sprengung eines tschechischen Waffendepots vor. Nachdem Bellingcat bereits im Jahr 2018 Russland für einen angeblichen Giftanschlag auf Sergei Skripal verantwortlich gemacht hatte, veröffentlichte die Organisation im vergangenen Jahr einen Bericht über die mutmaßliche Vergiftung Alexei Nawalnys durch Agenten des Kreml. Moskau wies diese Vorwürfe als vorsätzliche Provokation zurück. Der russische Inlandsgeheimdienst FSB erwiderte, diese Untersuchung sei ohne die organisatorische und technische Unterstützung ausländischer Geheimdienste nicht möglich gewesen.  

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