Der russische Präsident Wladimir Putin hat während der jährlichen Fernsehfragestunde alle Spekulationen über mögliche Absprachen der Staatschefs der Welt über die COVID-19-Pandemie bedeutungslos genannt:
"Wissen sie, ich habe so viel gehört: Dass nichts passiert, dass es in Wirklichkeit überhaupt keine Pandemie gibt. Ich verfolge manchmal, was Leute sagen. Sie scheinen erwachsen, gebildet zu sein. Ich verstehe nicht, woher sie das wissen. Wenn man sagt, dass es überall auf der Welt passiert, sagen sie 'Ja, die Staatsoberhäupter haben sich verschworen'. Verstehen sie überhaupt, was auf der Welt passiert, unter welchen Widersprüchen wir heute leben, wo alle sich auf einmal versammelt und verschworen haben? Das ist ja Unsinn."
In Bezug auf die Impfgegner stellte der russische Präsident fest, dass es viele dieser Menschen gibt. Putin sagte, es gebe immer Menschen, die allgemein glaubten, dass keine Impfungen erforderlich seien. Er betonte jedoch, dass eine Impfung durchaus sinnvoll sei. Gleichzeitig sei es notwendig, nicht auf Leute zu hören, die davon wenig verstehen und Gerüchte verbreiten würden, sondern auf Spezialisten.
Er selbst habe sich bereits mit dem russischen Vakzin Sputnik V gegen COVID-19 impfen lassen. Der russische Präsident unterstrich, die Ausbreitung des Virus sei nur durch eine breite Impfkampagne zu verhindern. Er räumte aber ein, dass es Menschen gebe, die Angst vor einer Impfung hätten. Deshalb rief der Staatschef dazu auf, auf Fachleute zu hören.
Am 24. Dezember 2001 fand die erste Fernsehfragestunde mit Wladimir Putin statt. Mit Ausnahme der Jahre 2004 und 2012 wurden jährlich ähnliche Veranstaltungen ausgestrahlt. Im Jahr 2015 wurde mit mehr als drei Millionen eingesendeten Fragen an das russische Staatsoberhaupt ein Rekord aufgestellt. Die längste Fernsehfragestunde fand im Jahr 2013 statt, als Putin vier Stunden und 48 Minuten lang Fragen beantwortete.
Mehr zum Thema - Putin über Vorfall mit britischem Zerstörer: "Es war eine Provokation"