Der russische Präsident Wladimir Putin hat in einem direkten Gespräch mit der russischen Bevölkerung mitgeteilt, dass das Eindringen des britischen Zerstörers in die Hoheitsgewässer Russlands eine Provokation gewesen sei. Gleichzeitig stellte er fest, dass es keinen Weltkrieg gegeben hätte, selbst wenn Russland diesen britischen Zerstörer vor der Küste der Krim versenkt hätte:
"Selbst wenn wir dieses Schiff versenkt hätten, wäre es immer noch schwer vorstellbar, dass die Welt am Rande eines dritten Weltkriegs steht. Denn diejenigen, die es tun, wissen, dass sie aus diesem Krieg nicht siegreich hervorgehen können."
Putin betonte, die Provokation sei komplex gewesen und nicht nur von Großbritannien, sondern auch von den USA durchgeführt worden. Ihm zufolge lief der britische Zerstörer am Nachmittag in russische Hoheitsgewässer ein, während am frühen Morgen um 07:30 Uhr ein US-amerikanisches strategisches Aufklärungsflugzeug von einem NATO-Militärflugplatz auf Kreta gestartet sei. Der russische Präsident sagte:
"Ich wurde darüber informiert. Wir haben das Flugzeug gut gesehen, es beobachtet."
Gleichzeitig fragte sich Putin, warum die Übungen des russischen Militärs auf dem eigenen Territorium nahe der ukrainischen Grenze für derart viel Aufsehen sorgten. Er merkte an, dass er das Verteidigungsministerium angewiesen habe, die Übungen zu beenden und die Truppen abzuziehen, falls sich jemand solche Sorgen mache. Als Reaktion darauf habe es jedoch eine negative Antwort gegeben:
"Anstatt darauf positiv zu antworten und zu sagen: 'Gut, wir haben ihre Reaktion auf unsere Empörung verstanden', was haben sie gemacht? Sie sind an unserer Grenze aufgekreuzt."
Angesichts des erst kürzlich stattgefundenen Treffens mit US-Präsident Joe Biden in Genf verstehe er nicht, warum diese Provokation nötig gewesen sei, so Putin. Er stellte fest, dass nicht russische Truppen in andere Länder eingedrungen seien, sondern im Gegenteil der britische Zerstörer in die Hoheitsgewässer Russlands. Putin wörtlich:
"Wir wissen zumindest, wofür wir kämpfen. Wir sind auf unserem Territorium."
Am 24. Dezember 2001 fand die erste Fernsehfragestunde mit Wladimir Putin statt. Mit Ausnahme der Jahre 2004 und 2012 wurden jährlich ähnliche Veranstaltungen ausgestrahlt. Im Jahr 2015 wurde mit mehr als drei Millionen eingesendeten Fragen an das russische Staatsoberhaupt ein Rekord aufgestellt. Die längste Fernsehfragestunde fand im Jahr 2013 statt, als Putin vier Stunden und 48 Minuten lang Fragen beantwortete.
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