Forschungszentrum Wektor entdeckt mehr als 16.000 potenzielle Corona-Mutationen in Russland

Wissenschaftler am staatlichen Forschungszentrum für Virologie und Biotechnologie Wektor weisen mehr als 16.000 potenzielle Corona-Mutationen in Russland nach, so der Generaldirektor des Instituts Rinat Maksjutow am Donnerstag.

Vor dem Hintergrund der wachsenden Bedrohung durch die weltweite Verbreitung neuer Corona-Stämme hat am Donnerstag in Sotschi die dritte Internationale wissenschaftliche Konferenz unter dem Motto "Globale Bedrohungen der Biologiesicherheit. Probleme und Lösungen" stattgefunden. Dabei präzisierte der Chef des Wektor-Instituts Rinat Maksjutow, dass die Forscher des Zentrums mittlerweile insgesamt mehr als 16.000 Mutationen des Coronavirus SARS-CoV-2 in Russland entdeckt haben. Diesbezüglich betonte er der Nachrichtenagentur TASS zufolge:

"Einer solchen Vielfalt an Virus-Varianten kann nur durch eine flächendeckende Massenimpfung entgegengewirkt werden."

Maksjutow fügte hinzu, dass auch Experten aus dem Ausland diese Meinung vertreten würden. Dabei erinnerte er daran, dass der Corona-Impfstoff EpiVacCorona, der vom Wektor-Zentrum nahe Nowosibirsk entwickelt wurde, einen effektiven Schutz gegen alle bekannten Varianten des Virus, darunter auch die am meisten besorgniserregenden Stämme "Delta" und "Delta Plus", bietet. Ermöglicht werde dies dank der Resistenz der Corona-Peptide, auf denen das Präparat basiert. Diese seien gegen die Virusmutationen besonders widerstandsfähig.

Zuvor hatte die Chefin der russischen Verbraucherschutzbehörde Rospotrebnadsor Anna Popowa bekannt gegeben, dass der als "indische Variante" bekannte Delta-Stamm des Coronavirus inzwischen in fast 90 Ländern weltweit nachgewiesen wurde. Neben der höheren Ansteckungsgefahr im Vergleich zur ursprünglichen Wuhan-Variante stellt der Delta-Stamm wegen der Schwächung der Antikörper bei Geimpften und Genesenen ein besonderes Risiko vor allem für Menschen im Alter zwischen 20 und 49 Jahren dar.

Kürzlich wurde eine weitere ebenfalls aus Indien stammende Corona-Variante "Delta Plus" von Neu-Delhi als besorgniserregend eingestuft. Laut Angaben der russischen Vize-Ministerpräsidentin Tatjana Golikowa wurden in Russland bisher keine Fälle der Ansteckung mit der neuen Delta-Plus-Variante nachgewiesen.

Inmitten der dritten Pandemiewelle hat Russland mittlerweile mit einer enorm gestiegenen Infektionsrate zu kämpfen. Am Donnerstag wurden in Russland erstmals seit Ende Januar mehr als 20.000 Neuinfektionen innerhalb eines Tages registriert. Knapp die Hälfte davon entfiel auf die russische Hauptstadt. Die Zahl der testpositiven Todesfälle belief sich auf 568, was ebenfalls den höchsten Wert seit fast fünf Monaten darstellte.

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