Der Vorschlag kam von den Gastronomen bei einem Treffen mit Moskaus Bürgermeister Sergei Sobjanin. Als Eintrittsberechtigung soll ein Impfzertifikat beziehungsweise ein Antikörper-Nachweis gelten. Geimpfte und bereits Genesese können sich in dem Lokal ohne Einschränkungen aufhalten. Das Personal, welches ebenso geimpft sein muss, muss allerdings Handschuhe und Masken tragen.
Die Liste der Restaurants, die an dem Experiment teilnehmen, wird noch ausgearbeitet. Zunächst sollen etwa 15 bis 20 Lokale mitmachen.
Die arbeitsfreien Tage, die bis zum kommenden Sonntag gelten, werden nicht weiter verlängert, gab Sobjanin am Freitag bekannt. Alle sonstigen Maßnahmen verlängerte er bis zum 29. Juni. Unter anderem dürfen Restaurants und Clubs zwischen 23.00 Uhr und 6.00 Uhr keine Gäste mehr empfangen. Außerdem werden ab Freitag alle Unterhaltungsveranstaltungen auf maximal 1.000 Personen beschränkt. Auch Tanzflächen und Fanzonen werden geschlossen.
Die Zahl der Neuinfektionen steigt in Moskau weiterhin massiv an. Am Freitag registrierten die Behörden 9.056 neue Fälle binnen 24 Stunden – ein Höchstwert seit Beginn der Pandemie. Sobjanin nannte die Entwicklung "dramatisch".
Moskau hat am 16. Juni eine Reihe von Unternehmen verpflichtet, mindestens 60 Prozent ihrer Mitarbeiter impfen zu lassen. Unter anderem im Handel, in der Gastronomie sowie im Bildungs-, Kultur- und Sportbereich soll diese Impfquote bis Mitte August erfüllt sein. Insgesamt seien mehr als zwei Millionen Moskauer betroffen, sagte Vize-Bürgermeisterin Anastassija Rakowa. Bürgermeister Sobjanin betonte, Impfungen seien nur solange etwas Privates, solange man zu Hause bleibt. Dem Beispiel der Hauptstadt folgten weitere Regionen des Landes.
Mehr zum Thema - Impfpflicht in Moskau: Arbeitgeber müssen 60 Prozent der Belegschaft gegen Corona impfen