Diplomat zum Präsidentengipfel: Moskaus und Washingtons Agenden unterscheiden sich

Das Gipfeltreffen der Präsidenten Russlands und der USA steht bevor. Laut Russlands Vizeaußenminister Sergei Rjabkow stimmen beider Agenden nicht überein. Moskau sei bereit, auf alle Fragen der Gegenseite zu reagieren, doch die US-Seite zeige eine deutlich geringere Bereitschaft, es Russland gleichzutun.

Die Agenden Russlands und der Vereinigten Staaten im Vorfeld des Putin-Biden-Gipfels unterscheiden sich. Moskau sei jedoch bereit, auf alle von Washington aufgeworfenen Fragen zu reagieren, sagte der stellvertretende russische Außenminister Sergei Rjabkow am Montag vor Journalisten. Er erklärte:

"Die Agenden der USA und Russlands stimmen nicht überein, aber wir sind traditionell bereit, auf alle Fragen zu reagieren, die von US-amerikanischer Seite aufgeworfen werden. Leider ist eine solche Bereitschaft auf der anderen Seite viel weniger vorhanden."

Der hochrangige Diplomat fügte hinzu, dass Washington in den kommenden Tagen eine Reihe von Signalen aus Moskau erhalten wird:

"Die US-Amerikaner können davon ausgehen, dass eine Reihe von Signalen aus Moskau – ich spreche in diesem Fall nicht über das Treffen auf höchster Ebene, denn ich weiß nicht, wie es ablaufen wird – für sie unangenehm sein werden, gerade in den kommenden Tagen."

Die Präsidenten Russlands und der USA, Wladimir Putin und Joe Biden, werden am 16. Juni zu einem Gipfeltreffen in Genf erwartet. Dies wird der erste US-amerikanisch-russische Gipfel sein, seit sich Putin mit dem ehemaligen US-Präsidenten Donald Trump im Juli 2018 in Helsinki traf.

Der Kreml teilte mit, dass die russische und die US-amerikanische Führung planen, "den Stand und die Aussichten für die weitere Entwicklung der russisch-US-amerikanischen Beziehungen, Fragen der strategischen Stabilität sowie aktuelle Themen auf der internationalen Agenda zu besprechen, einschließlich der Interaktion im Kampf gegen die COVID-19-Pandemie und der Lösung regionaler Konflikte". Biden verkündete am Sonntag, dass er insbesondere das Thema Menschenrechtsverletzungen ansprechen wolle.

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