Russlands Außenminister Sergei Lawrow hat die Finanz- und Militärhilfe der USA für die Ukraine kritisiert. Die Geldinvestitionen und Waffenlieferungen an die ukrainischen Streitkräfte könnten den Friedensprozess in der Ostukraine gefährden, meinte der russische Chefdiplomat in einem Interview für die Zeitung Argumenty i Fakty.
"Ich möchte betonen, dass die USA und ihre NATO-Verbündeten ihre militärischen Aktivitäten in der Ukraine und im Schwarzen Meer stärken. Sie pumpen die ukrainische Armee mit Waffen auf, leisten Finanz- und Militärhilfe, bringen den ukrainischen Soldaten die NATO-Kriegsführung bei."
Lawrow betonte, dass allein im Jahr 2021 sieben gemeinsame Militärmanöver der ukrainischen Armee und der NATO in der Ukraine geplant sind. Russland müsse "all dies in seinen militärischen Planungen berücksichtigen", so Lawrow.
Die Handlungen der USA könnten zudem den Friedensprozess in der Ostukraine gefährden, fügte Lawrow hinzu:
"Natürlich ist es selbstverständlich, dass die Militarisierung der Ukraine nicht zur Lösung des Konflikts im Donbass beiträgt".
Laut Lawrow besteht der beste Weg zum Frieden in der Region darin, dass sich Kiew an das Minsker Friedensabkommen hält. Dies würde insbesondere bedeuten, bestimmten Bezirken der Regionen Donezk und Lugansk einen Sonderstatus zu gewähren. Der russische Außenminister vertritt die Ansicht, dass eine Umsetzung des Dokuments den besten Ausweg aus der derzeitigen Sackgasse darstellt.
Die NATO treibt den Ausbau ihrer militärischen Zusammenarbeit mit der Ukraine seit Beginn des Krieges im Osten des Landes im Jahr 2014 weiter voran, nachdem die beiden abtrünnigen Republiken in Donezk und Lugansk einseitig ihre Unabhängigkeit von Kiew erklärt hatten. Die Sorge vor einer weiteren Eskalation nahm im vergangenen Monat erneut zu, als die selbst proklamierten Republiken der ukrainischen Armee vorwarfen, die von ihnen kontrollierten Gebiete beschossen und dabei mehrere Zivilisten getötet zu haben.
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