Die Wladimirer Verwaltung des Föderalen Strafvollzugsdienstes (FPSN) verkündete die Verlegung des oppositionellen Bloggers Alexei Nawalny, der in der Strafkolonie № 2 in der Oblast Wladimir für mehrfache Verstöße gegen Kautionsauflagen einsitzt, in die medizinisch-sanitäre Abteilung. Dies ist der Tatsache geschuldet, dass der Sträfling während einer Routineuntersuchung Anzeichen einer Erkrankung der Atemwege aufwies, einschließlich hohem Fieber, schreibt die russische Zeitung Iswestija. Auf Anfrage der Zeitung kommentierte der Föderale Vollzugsdienst der Russischen Föderation:
"In diesem Zusammenhang wurden ihm alle notwendigen Tests entnommen, darunter auch ein Test auf eine Coronavirus-Infektion. Der Verurteilte wurde in die medizinisch-sanitäre Abteilung verlegt, wo er unter Aufsicht von medizinischem Personal steht. In der Einrichtung werden planmäßige sanitär-epidemiologische Maßnahmen getroffen: Alle Räume werden desinfiziert, mit UV-Quarzlampen bestrahlt und gelüftet."
Information über einen Ausbruch von Tuberkulose in der Strafkolonie, die auf Nawalnys Präsenz im sozialen Netzwerk Instagram veröffentlicht wurde, wies die Behörde zurück: Wäre jemand aus Nawalnys Umgebung wirklich erkrankt, hätte man die ganze Truppe in Quarantäne geschickt.
Nawalny beschwerte sich wiederholt über die mangelnde medizinische Versorgung und angeblichen Schlafentzug: Er gab an, als "fluchtgefährdeter" Häftling jede Stunde geweckt zu werden. Am 31. März erklärte der Blogger den Hungerstreik.
Ende März dementierte der Föderale Strafvollzugsdienst diese Vorwürfe. Bei der Behörde erklärte man, dass medizinisches Personal den Häftling nach seinen Beschwerden über seinen Gesundheitszustand untersucht und diesen als zufriedenstellend bewertet habe. Jedoch habe man Nawalny wegen wiederholter Verstöße gegen eine Reihe von Regeln, wie z.B. das Tragen vorgeschriebener Kleidung oder die Einhaltung des Tagesablaufs, verwarnt.
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