Ein von der Duma-Abgeordneten Swetlana Bessarab von der Regierungspartei Einiges Russland verfasster Gesetzesentwurf könnte verhindern, dass in Russland Säugetiere wie Delfine, Robben und Schwertwale in Gefangenschaft gehalten werden, auch zu pädagogischen Zwecken.
Das Ziel sei es, die Wilderei von Tieren zu stoppen, die sich so entwickelt haben, dass sie in einem großen ozeanischen Gebiet leben können. Mit der Zeit, wenn die derzeit betroffenen Tiere schließlich sterben, wären Einrichtungen mit Meeressäugern gezwungen, zu schließen.
Während diese Praxis in vielen Ländern der Welt bereits illegal ist, sind Delfinarien in russischen Urlaubsorten ein fester Bestandteil. Außerdem verkaufen Wilderer etwa 100 Tiere pro Jahr für jeweils etwa zwei Millionen US-Dollar nach China.
Schon jetzt ist in Russland der Fang von Meeressäugern stark reglementiert, der Kauf von illegalen Wilderern ist komplett verboten. Doch laut Bessarab gibt es heute eine absurde Situation, in der staatliche Behörden Tiere von Kriminellen beschlagnahmen und sie dann an Delfinarien zur "sicheren Verwahrung" übergeben, obwohl diese Einrichtungen nicht dafür ausgestattet sind, die Tiere zu rehabilitieren.
Im Jahr 2018 entdeckten Aktivisten rund 100 Wale, die in einem eng gedrängten Wasser-"Gehege" im Fernen Osten Russlands lebten. Die Behörden charakterisierten die Gefangenschaft der Tiere als illegal. Der örtliche Gouverneur erklärte, dass sie allesamt wieder in die Wildnis entlassen werden würden. Im November 2019 wurden schließlich die letzten der gefangenen Wale ins Meer zurückgebracht.
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