Nawalny in Prozess wegen Verleumdung eines Kriegsveteranen für schuldig befunden

Nach vier Gerichtssitzungen ist das Urteil gegen den Oppositionellen Alexei Nawalny im Prozess wegen Verleumdung eines Kriegsveteranen gefallen. Der Angeklagte wurde für schuldig befunden. Nun muss Nawalny ein Bußgeld in Höhe von rund 9.600 Euro bezahlen.

Am 20. Februar ist Alexei Nawalny im Prozess wegen Verleumdung des russischen Weltkriegsveteranen Ignat Artemenko für schuldig befunden worden. Die Richterin verhängte ein Bußgeld in Höhe von 850.000 Rubel (rund 9.600 Euro). In seinem Abschlussplädoyer warf der Oppositionelle erneut den russischen Behörden Korruption vor und äußerte verbale Attacken:

"Ich glaube, dass ihr alle in der Hölle brennen werdet."

Das Verfahren wegen Verleumdung wurde bereits im Juli vergangenen Jahres eingeleitet. Jedoch wurde der Prozess wegen des mutmaßlichen Giftanschlags auf Alexei Nawalny und der darauffolgenden Behandlung in Deutschland ausgesetzt. Die Staatsanwaltschaft forderte eine Geldstrafe von rund 10.500 Euro für Nawalny, während die Verteidigung darauf bestand, den Fall einzustellen.

Heute fand bereits um 12.00 Uhr Ortszeit ein weiteres Verfahren in Bezug auf Nawalny statt. Das Moskauer Stadtgericht bestätigte in einem Berufungsverfahren das zuvor gefällte Urteil, wonach eine Bewährungsstrafe in eine Haftstrafe umzuwandeln ist. Die Haftdauer wurde jedoch um eineinhalb Monate verkürzt.

Mehr zum Thema - Berufung abgelehnt: Nawalny muss in Haft