Putin: Macron lehnte im Fall Nawalny alle Vorschläge zur Kooperation ab

Der russische Präsident Wladimir Putin bot dem französischen Präsidenten Emmanuel Macron im Fall der angeblichen Vergiftung Alexei Nawalnys mehrmals eine Zusammenarbeit an. Macron lehnte jedoch ab, betonte Putin in einem Gespräch mit Medienvertretern.

Wladimir Putin hat Emmanuel Macron mehrmals die Hilfe russischer Experten angeboten, um Proben von Alexei Nawalny auf Gift zu untersuchen. Der russische Staatschef versicherte seinem französischen Amtskollegen, dass in Russland ein Strafverfahren eingeleitet würde, falls Experten etwas in dieser Richtung nachweisen könnten. Der französische Präsident lehnte diese Angebote jedoch ab, erklärte Putin im Rahmen eines Treffens hinter geschlossenen Türen mit den Chefredakteuren russischer Medien.

Emmanuel Macron habe hingegen mitgeteilt, Russland wolle nicht kooperieren, so Putin. Ihm zufolge erhielt Moskau weder von Paris noch von Berlin eine Antwort auf seine Anfragen. Die russische Presseagentur Ria Nowosti zitierte den Präsidenten Russlands diesbezüglich:

"Lassen wir uns zusammenarbeiten! Aber was bekommen wir dafür? Null, zero."

Ende August 2020 war der Oppositionelle Alexei Nawalny während eines Inlandfluges in Russland zusammengebrochen. Er wurde in ein Omsker Krankenhaus eingeliefert und in ein künstliches Koma versetzt. Einige Tage später wurde Nawalny in die Berliner Klinik Charité transportiert. Toxikologen der deutschen Bundeswehr sowie Spezialisten aus Schweden, Frankreich und von der Organisation für das Verbot chemischer Waffen (OPCW) beharren darauf, sie hätten im Körper Nawalnys Spuren eines Nervengiftes der Nowitschok-Gruppe nachgewiesen. Russische Ärzte hatten wiederholt betont, keine Spuren eines Nervengifts gefunden zu haben.

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