Morgan Stanley erwartet starken Wertzuwachs des Rubels: "Genug gewartet, Zeit zu kaufen"

Das Ausmaß der Pandemie ist rückläufig und der Ölpreis steigt langsam. In dem Zusammenhang steigt auch der Wert des Rubels gegenüber Reservewährungen wie dem US-Dollar und dem Euro. Laut der Investmentbank Morgan Stanley werden auch weitere Sanktionen dies nicht ändern.

Der russische Rubel erreichte am Montag ein Zwei-Wochen-Hoch gegenüber dem US-Dollar und dem Euro, getragen von steigenden Ölpreisen und einem positiven Ausblick für den Markt. Das US-amerikanische Investmentbanking- und Wertpapierhandelsunternehmen Morgan Stanley prognostiziert, dass die russische Währung ihren Zuwachs ausbauen wird.

Am Montag wurde der Rubel rund 0,3 Prozent höher gegenüber dem Greenback gehandelt, bei 74,4 pro US-Dollar. Dies ist der höchste Stand seit dem 22. Januar. Der Euro verlor über 0,5 Prozent gegenüber der russischen Währung, was dem Rubel fast ein Drei-Wochen-Hoch gegenüber dem Euro ermöglichte.

Die Aufwertung der russischen Währung hat sich auf die russischen Aktienmärkte ausgewirkt. Sowohl der auf Rubel lautende russische Hauptindex MOEX als auch der auf US-Dollar basierende RTS-Index stiegen am ersten Handelstag der Woche um über ein Prozent.

Die Rallye der russischen Währung ist eine Folge der sich erholenden Ölpreise, die nun ein vorpandemisches Niveau erreichen. Am Montag überstiegen die Futures für die globale Benchmark Brent zum ersten Mal seit Januar 2020, als die Corona-Krise mit der Verwüstung der globalen Energiemärkte begann, die Marke von 60 US-Dollar pro Barrel.

Morgan Stanley geht davon aus, dass der Rubel Raum für weiteres Wachstum hat und eröffnet eine Langzeitposition für den Rubel gegenüber einem Korb aus US-Dollar und Euro. In einer Notiz mit dem Titel "Genug gewartet, Zeit zu kaufen", teilen die Analysten der Bank mit, es sei "Zeit, wieder in russische Vermögenswerte einzusteigen". Ihren Prognosen nach wird eine sechsprozentige Aufwertung der russischen Währung erwartet, berichtete Reuters unter Berufung auf das Dokument. Die Bank erklärte auch, dass die Androhung von Sanktionen gegen Russland im Zusammenhang mit dem Fall des inhaftierten Videobloggers Alexei Nawalny kein Risiko für die makroökonomischen Aussichten des Landes darstellen.

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