Kreml: Wir haben im Fall Nawalny noch immer keine Daten von westlichen Kollegen erhalten

Moskau hat im Fall Nawalny von westlichen Stellen auf offizielle Anfragen keine Antwort erhalten. Dies erklärte Kremlsprecher Dmitri Peskow. Dabei betonte er, die russische Präsidialverwaltung habe einen Bericht deutscher Ärzte im Fachmagazin The Lancet nicht gelesen.

Dmitri Peskow, Pressesprecher des russischen Staatschefs Wladimir Putin, hat verkündet, die russischen Behörden hätten von westlichen Kollegen keine Antwort auf offizielle Anfragen im Fall Nawalny erhalten. Peskow unterstrich, die Informationen über die angebliche Vergiftung des Oppositionellen Alexei Nawalny seien "nicht öffentlich verfügbar". Er erklärte:

"Wir haben es noch immer nicht erhalten, daran hat sich nichts geändert."

Zudem gab der Kremlsprecher bekannt, dass die russische Präsidialverwaltung einen betreffenden Artikel im Fachmagazin The Lancet nicht gelesen habe. In dem medizinischen Bericht informieren die Ärzten der Berliner Klinik Charité, wie Alexei Nawalny nach der angeblichen Nowitschok-Vergiftung behandelt wurde. Auf die Frage, ob es jetzt ausreichend Fakten gebe, um die Vergiftung Nawalnys zu untersuchen, antwortete der Kremlsprecher wie folgt:

"Wir lesen keine medizinischen Veröffentlichungen."

Peskow fügte hinzu, dass der Kreml es nicht für zweckdienlich hält, den veröffentlichten Bericht von russischen Ärzten analysieren zu lassen.

Am 23. Dezember berichtete die Berliner Klinik Charité, man habe auf Anfrage von The Lancet einen medizinischen Bericht über die Behandlung Nawalnys veröffentlicht. In dem Artikel wiesen die Ärzte darauf hin, dass der Oppositionelle nach den Ergebnissen der Studie eines Labors der deutschen Streitkräfte mit dem chemischen Kampfstoff vom Typ Nowitschok vergiftet worden sei.

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