Friedensabkommen in Bergkarabach: Erste 400 russische Friedenssoldaten kommen in Armenien an

Mehr als 400 russische Friedensoldaten sind in Jerewan, der Hauptstadt Armeniens, angekommen. Nun werden sie nach Bergkarabach verlegt, wo sie den Waffenstillstand zwischen Armenien und Aserbaidschan in der umstrittenen Region sichern sollen.

Der Waffenstillstand zwischen Armenien und Aserbaidschan trat am Dienstag um Mitternacht (Moskauer Zeit) in Kraft. Bisher sind in der armenischen Hauptstadt 20 militärische Transportflugzeuge vom Typ Iljuschin Il-76 gelandet, die über 400 Soldaten der 15. Friedensbrigade und ihre Ausrüstung mit sich brachten.

Das russische Verteidigungsministerium bestätigte in der Nacht zum Mittwoch, dass die ersten Militärkonvois bereits unterwegs seien, um Beobachtungsposten entlang der Kontaktlinie und des Latschin-Korridors, der Straßenverbindung zwischen Bergkarabach und Armenien selbst, einzurichten.

Gemäß dem Friedensabkommen werden 1.960 russische Friedenssoldaten die armenischen Streitkräfte in Bergkarabach ersetzen. Das Hauptquartier der Friedenstruppen wird sich in der Hauptstadt der Region, Stepanakert, befinden.

Diese Friedenstruppen sollen im Zuge des Rückzugs der armenischen Streitkräfte einrücken und dort fünf Jahre lang bleiben. Eine automatische Verlängerung ihres Mandats um fünf Jahre ist vorgesehen, sofern keine der Parteien sechs Monate vor Ablauf des Mandats Einwände erhebt.

In den nächsten drei Jahren soll eine neue Straße durch das Gebiet von Latschin gebaut werden, die Armenien mit Stepanakert, der Hauptstadt von Bergkarabach, verbinden soll. Parallel dazu soll eine weitere Straße durch Armenien gebaut werden, um Aserbaidschan mit seiner Exklave Nachitschewan im Südwesten zu verbinden. Bis dahin werden russische Grenztruppen den bestehenden Straßenverkehr durch Armenien nach Nachitschewan überwachen.