Die neue Verordnung sieht vor, dass jegliche Kommentare der dem Gesundheitsministerium unterstellten Experten zum Ablauf der COVID-19-Pandemie im Land zuvor unbedingt mit der zuständigen Behörde abgestimmt werden müssen. Der Schritt sei auf die Vielzahl von "wenig nutzbaren Fakten, Mutmaßungen und Prognosen von Experten aus verwandten Fachbereichen" zurückzuführen, mit denen die "Informationsagenda zur Situation rund um das Coronavirus mittlerweile überlastet" sei, hieß es aus einer am Mittwoch veröffentlichten Mitteilung der Pressestelle des Ministeriums. Die Nachrichtenagentur RIA Nowosti zitierte die Meldung ferner:
Für eine effektivere Informierung der Bevölkerung über die Maßnahmen zur Eindämmung und Vorbeugung der Krankheit COVID-19 wurde die Entscheidung getroffen, die externen Fachkräfte und die dem Ministerium untergebenen Einrichtungen auf die Notwendigkeit aufmerksam zu machen, ihre Kontakte mit den Massenmedien zu koordinieren.
Unterdessen entging die Nachricht nicht der Aufmerksamkeit von Vertretern der deutschen Presse. Wie die Reaktionen in den sozialen Netzwerken verdeutlichen, wurde sie scheinbar jedoch teils falsch interpretiert. So legte Bild-Redakteur Julian Röpcke den Aufruf zur Koordinierung von Presseerklärungen gar als ein Verbot für Ärzte aus, sich zum Thema Coronavirus öffentlich zu äußern. Die imaginäre Anweisung brachte er dann sogar mit dem russischen Corona-Impfstoff Sputnik V in Verbindung.
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