Dabei handelt es sich um das Vakzin mit dem Namen "EpiVacCorona", das an dem "Vektor"-Forschungszentrum nahe der sibirischen Stadt Nowosibirsk entwickelt wurde, berichtete die Nachrichtenagentur RIA Nowosti. Der Chefin des Föderalen Dienstes für die Aufsicht im Bereich Verbraucherschutz und Schutz des menschlichen Wohlergehens (Rospotrebnadsor), Anna Popowa, zufolge sollen die Massenimpfungen mit dem Präparat auf freiwilliger Basis erfolgen, es sei denn, die Vakzinierung sei durch die professionelle Tätigkeit der jeweiligen Person bedingt.
Außerdem meldete der Pressedienst des russischen Föderalen Dienstes für geistiges Eigentum (Rospatent) die Vergabe eines Patents an das Forschungszentrum durch das Föderale Institut für gewerbliches Eigentum für den "Vektor"-Impfstoff. Laut Angaben der Behörde ist es bereits das dritte Patent für russische Entwicklungen, die alle einen modifizierten Bestandteil des Corona-Virus SARS-CoV-2 enthalten.
Zuvor hatte der Leiter der Abteilung für Zoonose-Infektionen und Grippe des "Vektor"-Zentrums, Alexander Ryschikow, über die Ergebnisse der ersten Testphase von "EpiVacCorona" berichtet. Demnach soll sich das Präparat dabei als vollkommen sicher bewährt haben. Da der Impfstoff auf der Grundlage von Corona-Peptiden entwickelt wurde, generiert er zwar keine lebenslange Immunität gegen den Erreger der Lungenerkrankung COVID-19, bietet jedoch einen garantierten Schutz gegen die Infektion für sechs Monate.
Vergangene Woche hatte das russische Gesundheitsministerium mit der Registrierung von "EpiVacCorona" begonnen. Sie soll voraussichtlich bis zum 15. Oktober beendet werden. Danach sollen die klinischen Tests des Vakzins unter anderem an Freiwilligen über 60 Jahren und mit chronischen Krankheiten fortgesetzt werden. Darüber hinaus ist nach der Registrierung des Impfstoffes eine Placebo-kontrollierte Studie mit circa 5.000 Teilnehmern aus verschiedenen Altersgruppen geplant. Den "Vektor"-Experten zufolge sollen an der Testphase III des Präparats insgesamt mindestens 3.000 Menschen teilnehmen.
Indessen begann in Moskau am Mittwoch die zweite Etappe der Tests des ersten russischen Corona-Impfstoffes Sputnik V an Freiwilligen. Im Rahmen der dritten Phase der klinischen Studie erhielten bereits 5.700 Studienteilnehmer die erste Komponente des Zweikomponenten-Vakzins, erklärte die stellvertretende Bürgermeisterin für soziale Entwicklung der russischen Hauptstadt, Anastassija Rakowa. Im Laufe des Tages soll 20 von ihnen die zweite Komponente des Präparats injiziert werden.