In Russland ist ein weiterer Impfstoffkandidat gegen den Erreger SARS-CoV-2 zu einer klinischen Studie zugelassen worden. Das russische Gesundheitsministerium erlaubte diese Woche dem Föderalen wissenschaftlichen Zentrum für Erforschung und Entwicklung von Immun- und Biopräparaten "M. P. Tschumakow" an der Russischen Akademie der Wissenschaften, seinen Wirkstoff an Menschen zu testen.
Wie die Behörde mitteilte, werde man den bereits dritten russischen Corona-Impfstoffkandidaten in Sankt Petersburg, Nowosibirsk und Kirow erproben. An der klinischen Studie sollen voraussichtlich 3.000 Freiwillige teilnehmen. Die Studie werde im Einklang mit den Forderungen der Weltgesundheitsorganisation (WHO) stattfinden.
Aidar Ischmuchametow, Direktor des Tschumakow-Forschungszentrums, sagte, dass die klinische Studie voraussichtlich im November 2020 beendet sein werde. Man werde die Probanden über alle möglichen Risiken der Impfung unterrichten. Danach würden sie sich während einer 16-tägigen Isolation unter ärztlicher Beobachtung befinden.
Im Unterschied zu den zwei anderen russischen Impfstoffkandidaten gegen die Krankheit COVID-19 besteht das Vakzin des Tschumakow-Forschungszentrums aus inaktivierten Coronaviren. Die geschwächten oder abgetöteten Erreger sind außerstande, die Krankheit auszulösen. Trotzdem kann der Mensch durch die Impfung gegen die lebendigen Viren immun werden, so die Theorie.
Das weltweit erste registrierte SARS-CoV-2-Vakzin Sputnik V befindet sich jetzt in der dritten Phase der klinischen Studie. Dabei handelt es sich um einen Vektor-Impfstoff. Der zweite russische Wirkstoff EpiVacCorona, der aus Corona-Peptiden besteht, durchläuft momentan die zweite Phase der klinischen Studie.
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