Wegen Corona: Dieses Jahr kein "direkter Draht" mit Putin

Die traditionelle Fernsehsprechstunde mit dem russischen Präsidenten fällt dieses Jahr pandemiebedingt aus. Einige Elemente davon sollen bei der großen Pressekonferenz Ende des Jahres übernommen werden, sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow am Mittwoch.

Peskow erklärte, dass der russische Präsident aufgrund der Corona-Pandemie im Laufe der letzten Monate ständig mit den Menschen in Kontakt gewesen sei. "Daher wäre es natürlich überflüssig, dieses Jahr einen 'direkten Draht' im traditionellen Format abzuhalten", sagte der Kremlsprecher zur Nachrichtenagentur TASS. Man werde aber versuchen, einige Elemente, die es dem Präsidenten ermöglichen, Feedback von Bürgern zu erhalten, zur jährlichen Pressekonferenz im Dezember hinzuzufügen.

Der sogenannte "direkte Draht" wurde zum letzten Mal im Juni 2019 abgehalten – bereits zum 17. Mal in Folge. Die Sendung wird seit dem Jahr 2001 jährlich ausgestrahlt, nur in den Jahren 2004 und 2012 gab es keine. Die längste Fernsehsprechstunde mit einer Dauer von 4 Stunden und 47 Minuten fand im Jahr 2013 statt. Die Bürger senden vor der Sendung Fragen ein, meist zu sozioökonomischen Themen, und bitten den Präsidenten oftmals, konkrete Probleme zu lösen.

Die jährliche große Pressekonferenz ist eine weitere wichtige jährliche Veranstaltung, an der Putin seit dem Jahr 2001 teilnimmt. Die letzte große Pressekonferenz des Präsidenten fand am 19. Dezember 2019 statt.

Putin hält seit Ende März im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie die meisten Veranstaltungen per Videokonferenz aus seiner Residenz in der Nähe von Moskau ab. Einige Treffen finden jedoch auch persönlich statt.

Mehr zum ThemaInterview mit Russlands Regierungschef Michail Mischustin: Coronavirus, Wirtschaft, Tourismus