Der Vorfall ereignete sich bereits im Juli in der Stadt Tschita im Fernen Osten Russlands. Der 18-Jährige wurde anscheinend von einem Freund gefilmt, als er gerade dabei war, eine Kathedrale zu betreten. Auf dem Video hört man den Freund hinter der Kamera sagen:
Dies wird das Verbrechen des Jahres sein. Lasst uns hineingehen.
Der Jugendliche macht ein Kreuzzeichen, anschließend betreten die beiden das Gotteshaus. Der 18-Jährige schaut sich um und zündet dann eine Zigarette mithilfe einer Kirchenkerze an. Das Video verbreitete sich auf dem Videoportal TikTok rasant, der Teenager wurde für seine Aktion zerrissen. Er reagierte mit einer Entschuldigung. Der Pranker behauptete, aus "Dummheit" gehandelt zu haben. Er habe "niemanden beleidigen" wollen.
Der 18-Jährige wird nun beschuldigt, die Gefühle von Gläubigen verletzt zu haben, und muss mit einer Geldstrafe von bis zu 500.000 Rubel (etwa 5.700 Euro) oder einer Haftstrafe von bis zu drei Jahren rechnen. Ranghohe Kirchenvertreter bitten allerdings um Grade. Der Leiter der Diözese Tschita, Metropolit Dimitri, bat, dem Teenager zu verzeihen, da dieser die Gemeinde "um Vergebung" gebeten hatte und seine Handlungen offenbar ernsthaft bedauert.
Russlands umstrittenes Gesetz gegen die Verletzung religiöser Gefühle wurde im Jahr 2013 verabschiedet, nachdem die regierungskritische Band Pussy Riot in der Moskauer Christ-Erlöser-Kathedrale aufgetreten war.
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