Washington richtete unter anderem erneut den Verdacht einer mutmaßlichen Vergiftung des Oppositionspolitikers Nawalny gegen Russland. Sollte sich dieser erhärten, so drohten die USA mit "Maßnahmen, die die Reaktion der US-amerikanischen Gesellschaft auf die russische Einmischung in die US-Präsidentschaftswahlen 2016 übertreffen" würden, so eine am Dienstag veröffentlichte Nachricht der Abteilung für Information und Presse des russischen Außenministeriums. Die russische Regierung konterte:
Wir haben unseren Gesprächspartner auf die Unzulässigkeit dieser haltlosen Vorwürfe aufmerksam gemacht und unterstrichen, dass die russische Staatsführung sich für eine eingehende und möglichst unvoreingenommene Ermittlung des Geschehenen einsetzt.
Die Behörde bezeichnete die Anschuldigungen einer versuchten Vertuschung der Wahrheit durch die Ärzte des Omsker Krankenhauses als zutiefst beleidigend. Gleichzeitig lobte man die hoch qualifizierte und schnelle Leistung des Personals der sibirischen Klinik. Das russische Außenministerium ergänzte:
Wir rechnen damit, dass auch die deutschen Ärzte einen ebenso professionellen Ansatz zeigen und nicht zulassen, dass ihre Testergebnisse für politisierte Zwecke verwendet werden.
Darüber hinaus wurde Russland auf die verdächtige Eile aufmerksam, mit der Washington und Brüssel das Szenario einer vorsätzlichen Vergiftung Nawalnys aufgegriffen hatten. In der Mitteilung hieß es ferner:
Unweigerlich stellt sich die Frage: Wer sollte davon profitieren? Sicherlich nicht die russische Staatsführung.
Die Causa Nawalny habe außerdem die berüchtigten Giftanschläge auf Alexander Litwinenko und Sergei und Julia Skripal ins Gedächtnis westlicher Medien zurückgeholt, so das russische Außenministerium. Moskau zeige sich weiterhin bereit, in einem offenen und unbefangenen Verfahren und auf der Grundlage bewiesener Tatsachen sowohl die oben genannten Fälle als auch den aktuellen Fall Nawalny zu untersuchen.
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