Vorurteile adé: Wodka nicht mehr unter Top-50 verkauften Artikeln in russischen Alkoholgeschäften

In den ersten sieben Monaten dieses Jahres kauften Russen in spezialisierten Alkoholgeschäften viel weniger Wodka und zogen andere Getränke, hauptsächlich Bier, vor. Dies geht aus einer Untersuchung des Cashback-Unternehmens CheckScan hervor.

Bei der Untersuchung von 130.000 Rechnungen der zwei beliebtesten Spirituosenketten Russlands, "Krasnoje & Beloje" und "Bristol", stellten die Analysten des Unternehmens CheckScan fest, dass Russen immer mehr Bier kaufen. Von Januar bis Juli belegte der Gerstensaft jeden Monat stets den ersten Platz. Vor allem Craft Beer kommt in Russland immer mehr in Mode. Außerdem veränderte das Aufkommen einer Café- und Kneipenkultur die sozialen Gewohnheiten in der russischen Gesellschaft. Wodka – laut Stereotypen das Grundgetränk der Russen schlechthin – schaffte es dagegen nicht einmal unter die ersten 50 beliebtesten Getränke.

Laut CheckScan, einem Unternehmen, das Menschen dabei hilft, ihre Ausgaben zu verfolgen und Cashback zu verdienen, bestand das Ziel der Untersuchung darin, herauszufinden, wie sich die Konsumgewohnheiten der Russen im Laufe der Zeit, vor allem während der pandemiebedingten Selbstisolation, veränderten. Die Ergebnisse zeigen, dass Russen während der Quarantäne mehr zu trinken begannen. Wladislaw Wernigora, Geschäftsführer des CheckScan-Projektes, stellte mit Bedauern fest:

Der starke Anstieg der durchschnittlichen Rechnung im April führt uns leider nur zu einer möglichen Schlussfolgerung: Die Russen begannen, während der Selbstisolation mehr Alkohol zu konsumieren.

Auf Platz eins landeten Hygienemasken. Sie verkauften sich in den vergangenen Monaten besser als alle alkoholischen und alkoholfreien Getränke.

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