"Der Meister und Margarita" ist beliebtestes Buch in russischen Gefängnissen

Der Roman "Der Meister und Margarita" von Michail Bulgakow ist das beliebteste Buch unter russischen Häftlingen, berichtete die Nachrichtenagentur TASS. Männliche Insassen bevorzugen Geschichtsbücher und Detektivgeschichten, Frauen lesen Liebesgeschichten.

Die russische Gefängnisbehörde (FSIN) sammelte im Rahmen einer landesweiten Kampagne mit dem Titel "Bücher sind deine Freunde" Daten zu den beliebtesten Büchern unter Häftlingen. Demnach ist das beliebteste Buch "Der Meister und Margarita" von Michail Bulgakow. Fjodor Dostojewskis Roman "Schuld und Sühne" belegt den zweiten Platz unter den meist gelesenen Büchern in russischen Gefängnissen.

Auch "Der Graf von Monte Cristo" von Alexandre Dumas wird gerne gelesen. Zu den zehn beliebtesten Werken gehören außerdem Lew Tolstois "Krieg und Frieden", Dumas "Die drei Musketiere", Dostojewskis "Die Brüder Karamasow", Victor Hugos "Die Elenden", Michail Scholochows "Der stille Don" und Tolstois "Anna Karenina" und "Auferstehung".

Andere beliebte Autoren unter Gefangenen sind Nikolai Gogol, Alexander Solschenizyn, Theodore Dreiser, Erich Maria Remarque, Boris Akunin, Gusel Jachina und Darja Donzowa.

Laut FSIN sei der Geschmack der Gefangenen unterschiedlich. Sie lesen jedoch hauptsächlich Belletristik, religiöse Bücher und juristische Literatur. In männlichen Strafkolonien werden Geschichtsbücher, Abenteuer- und Detektivgeschichten sowie Science-Fiction bevorzugt, in weiblichen Kolonien werden vor allem Liebesgeschichten gerne gelesen. In Erziehungskolonien für Minderjährige sind Abenteuerromane beliebt.

Insgesamt gibt es russlandweit 1.137 Büchereien in Justizvollzugsanstalten mit über 700 Lesesälen. Der Buchbestand beläuft sich auf mehr als fünf Millionen Werke mit durchschnittlich 100 Büchern pro Häftling. Es gibt zudem Bücher und Zeitschriften in Blindenschrift.