Mutmaßlicher NATO-Spion: Russlands Geheimdienst nimmt Berater der Raumfahrtbehörde Roskosmos fest

Der russische Inlandsgeheimdienst FSB hat einen Berater des Chefs der russischen Raumfahrtbehörde Roskosmos am Dienstag wegen Verdachts auf Hochverrat verhaftet. Iwan Safronow habe für die NATO Informationen gesammelt und sie auch weitergegeben, teilte der FSB mit.

Nach Angaben des FSB soll der 30-Jährige für einen ausländischen Geheimdienst gearbeitet haben, indem er geheime Informationen über Militärtechnologie und die russische Verteidigungsindustrie gesammelt und an ein NATO-Land weitergegeben hat. 

Roskosmos teilte in einer Erklärung mit, dass die Festnahme nicht im Zusammenhang mit Safronows Arbeit bei der Behörde steht. Dieser war zwei Monate lang bei Roskosmos tätig. Im Gespräch mit der Nachrichtenagentur TASS erklärte der Chef von Roskosmos, Dmitri Rogosin, dass Safronow "keinen Zugang zu geheimen Informationen" hatte.

Zuvor hatte Safronow etwa zehn Jahre lang als Journalist gearbeitet, unter anderem bei der Zeitung Kommersant, wo er über militärische Angelegenheiten berichtete. Kremlsprecher Dmitri Peskow sagte jedoch, dass die Festnahme auch nicht im Zusammenhang mit Safronows früherer journalistischer Arbeit stehe.

Die Festnahme von Sawronow löste Medienspekulationen aus, wonach ein Bericht des Journalisten über Waffenexporte Geheimnisse beinhaltet haben könnte. Der Artikel vom 18. März 2019 drehte sich um Flugzeuglieferungen an Ägypten und wurde später von der Webseite gelöscht.

Falls Sawronow angeklagt und für schuldig befunden wird, drohen ihm bis zu 20 Jahre Gefängnis.

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