Die Leiterin der russischen Frauenunion Jekaterina Lachowa sprach das regenbogenfarbige Eis als angebliches Propagandainstrument auf einer Videokonferenz mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin am 3. Juli an. Das Gespräch war den Verfassungsänderungen gewidmet.
Die 72-Jährige verwies auf Werbungen, die ihrer Meinung nach "nicht traditionelle Werte propagieren", unter anderem auf das Regenbogen-Eis des russischen Eisherstellers Tschistaja Linija. Das Produkt sei Lachowa zufolge ein weiteres Beispiel für die indirekte Art, wie russische Kinder ermutigt würden, die LGBT-Flagge zu akzeptieren. Die ehemalige Duma-Abgeordnete ging noch weiter und verglich den Regenbogen mit dem Hakenkreuz:
Ich bin negativ gegenüber dem Regenbogen eingestellt genauso wie gegenüber dem Hakenkreuz, das bereits verboten ist. Vor vielen Jahrhunderten bezeichnete dieses faschistische Zeichen noch Wohlstand, Fruchtbarkeit und so weiter.
Putin schloss sich Lachowas Meinung an, dass die Propaganda unkonventioneller Werte öffentlich kontrolliert werden müsse. Er unterstrich jedoch, dass solche Regierungsmaßnahmen "nicht aggressiv" sein sollten:
Es sollte keine Einschränkungen in Bezug auf religiöse und soziale Rechte sowie die Rechte sexueller Minderheiten geben.
Das in den Medien viel zitierte Gespräch fand statt, kurz nachdem die US-Botschaft eine Regenbogenfahne an ihrem Gebäude in Moskau gehisst hatte. Der russische Präsident sagte in diesem Zusammenhang, dass in Russland niemand aufgrund seiner sexuellen Orientierung eingeschränkt werde. Er erinnerte aber daran, dass die Propaganda der Homosexualität unter Minderjährigen verboten ist.
Armen Beniaminow, Vizepräsident des Eisherstellers Tschistaja Linija, kommentierte Lachowas Aussagen und wies ihre Worte als ihre persönliche Meinung zurück. Er sagte, das Design des Produkts und seine Vermarktung hätten nichts mit LGBT-Rechten zu tun:
Für uns steht der Regenbogen für Sonnenschein nach dem Regen und nicht für die Flagge der LGBT-Community.
Auch die Internetgemeinde amüsierte sich über Lachowas Worte, wonach das Regenbogen-Eis als Propagandawerkzeug diene. Viele Kommentatoren meinten sarkastisch, man könne doch gleich den Regenbogen als Naturphänomen verbieten. Einige erinnerten an Kinderlieder, die allem Anschein nach ebenso untersagt werden müssten, da hierin der Regenbogen erwähnt wird. Andere scherzten, sie würden mit jedem Biss vom Regenbogen-Eis etwas mehr zur Homosexualität neigen, obwohl sie eigentlich heterosexuell seien.
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