Insgesamt befassen sich in Russland sieben Forschungseinrichtungen unabhängig voneinander mit der Entwicklung eines Corona-Impfstoffs. Vize-Regierungschefin Tatjana Golikowa sagte gegenüber der Agentur TASS, drei Projekte davon seien erfolgversprechend. Nach den derzeitigen Tests an Freiwilligen ist die Zulassung des Medikaments im August geplant. Im September könnte der Impfstoff in die großtechnische Produktion gehen.
Derzeit laufen klinische Freiwilligentests mit 50 Soldaten, darunter fünf Frauen, wie das russische Verteidigungsministerium mitteilte. Den Freiwilligen werden kleine Mengen des Erregers, welche das Immunsystem anregen, in den Körper eingeschleust, woraufhin dieser spezifische Antikörper bilden soll, um das Virus zu besiegen. Die Ärzte überwachen den Zustand der Freiwilligen, bei denen täglich neben anderen Werten Blutdruck, Puls und Temperatur gemessen werden. Die Untersuchungen sollen bis Ende Juli abgeschlossen sein.
Das staatliche Gamaleja-Institut für Epidemiologie und Mikrobiologie in Moskau hatte bereits im Mai mitgeteilt, einen Impfstoff entwickelt zu haben. Dieser habe eine Immunität gegen Corona ohne negative Nebenwirkungen erzeugt, sagte Institutsdirektor Alexander Ginsburg. Die Wissenschaftler des Instituts hatten den Stoff an sich selbst und an Tieren getestet.
Die Zahl der Corona-Infektionen steigt in Russland täglich um mehr als 8.000. Seit Beginn der Pandemie infizierten sich landesweit fast 540.000 Menschen mit dem Coronavirus, knapp 7.000 Testpositive starben.
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