Moskau kehrt zu normalem Leben zurück: Ausgangssperre und Passierscheine aufgehoben

Nach mehr als zwei Monaten Einschränkungen des öffentlichen Lebens wegen der COVID-19-Krise kehrt die russische Hauptstadt von Dienstag an zum normalen Leben zurück. Das System der Selbstisolation und Passierscheine werde aufgehoben, sagte Bürgermeister Sergei Sobjanin.

"Moskau kehrt praktisch zum normalen Lebensrhythmus zurück", sagte Sobjanin am Montag. Die Stadt sei bereit für diese neue Etappe, die Bewohner könnten wieder ohne Beschränkung auf die Straße gehen. "Der Kampf ist aber noch nicht beendet", betonte er. Es müssten weiter Hygieneregeln befolgt werden.

Ab dem 9. Juni dürfen Friseure, Schönheitssalons, Tierkliniken sowie viele weitere Unternehmen, die seit Ende März geschlossen waren, ihre Arbeit wieder aufnehmen. Vom 16. Juni an dürften Museen, Ausstellungen und Sommerterrassen von Cafés wieder öffnen. Am 23. Juni seien dann Fitnesszentren, Schwimmhallen, Kindergärten und Restaurants an der Reihe, hieß es.

Öffentliche Verkehrsmittel wie Busse und die Metro werden wieder freigegeben. Zuvor durften die Verkehrsmittel nur mit einem Passierschein genutzt werden. Es gibt auch keine Begrenzungen für Spaziergänge – zuletzt waren sie nur tageweise erlaubt. Es gilt jedoch weiterhin eine Maskenpflicht in der Öffentlichkeit.

Zuvor hatte Regierungschef Michail Mischustin angekündigt, Russlands Reisebeschränkungen etwas zu lockern. Demnach dürfen russische Staatsbürger das Land verlassen, wenn sie im Ausland studieren oder arbeiten oder sich dort in ärztliche Behandlung begeben wollten. Auch Ausländer können bald wieder nach Russland einreisen, wenn sie etwa Angehörige dort pflegen müssen. Eine genaue Frist, wann die Grenzen wieder offen sind, wurde aber bislang nicht genannt.

Die Lage um das Virus habe sich stabilisiert, sagte Mischustin. Die Zahl der Corona-Infizierten beträgt derzeit 476.658, die der testpositiven Todesfälle wird landesweit mit 5.971 angegeben. Fast 230.700 Menschen gelten als genesen.

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(rt/dpa)