Russische Wirtschaft schrumpft im April um 12 Prozent aufgrund von Corona-Maßnahmen

Russlands Wirtschaft schrumpfte im April um 12 Prozent und verlor damit das in den ersten drei Monaten des Jahres erwirtschaftete Wachstum. Grund sind die pandemiebedingten Beschränkungen, die zu einer Lähmung der Geschäftstätigkeiten führten.

Russlands Bruttoinlandsprodukt (BIP) fiel im April im Jahresvergleich um 12 Prozent, während die landesweite arbeitsfreie Zeit zur Eindämmung des Coronavirus in Kraft war. Der steile Rückgang machte das bescheidene Wirtschaftswachstum der ersten drei Monate des Jahres 2020 zunichte, während die russische Wirtschaft nach Angaben des Ministeriums für wirtschaftliche Entwicklung im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 1,6 Prozent wuchs.

Angesichts der enttäuschenden Ergebnisse vom April schätzt das Ministerium, dass das russische BIP in den ersten vier Monaten dieses Jahres um 1,9 Prozent zurückging. Die Behörde führt das negative Wachstum darauf zurück, dass nicht-essenzielle Geschäfte den gesamten Monat über geschlossen blieben und weltweit negative wirtschaftliche Bedingungen vorherrschten.

Russland führte Ende März Beschränkungen im Zusammenhang mit dem Coronavirus ein und verlängerte die Maßnahmen seitdem mehrmals, um eine Ausbreitung der Infektionen zu bekämpfen. Die bezahlte arbeitsfreie Zeit endete am 12. Mai.

Sektoren der Wirtschaft, die sich auf die Verbrauchernachfrage konzentrieren, litten am schwersten. So sanken beispielsweise die Dienstleistungen in den Bereichen Freizeit, Kultur und Sport aufgrund der Beschränkungen um mehr als ein Drittel, während der Einzelhandelsumsatz um fast ein Viertel zurückging. Obwohl die Geschäfte der Lebensmitteleinzelhändler im gesamten Zeitraum geöffnet blieben, ging auch dort der Umsatz um 9,3 Prozent zurück.

Laut einer früheren Prognose könnte das zweite Quartal das schmerzhafteste für die russische Wirtschaft werden, da sie voraussichtlich um mehr als neun Prozent schrumpfen wird. Der jährliche BIP-Rückgang des Landes dürfte bei fünf Prozent liegen, während das Land frühestens in der ersten Hälfte des Jahres 2022 wieder das Vor-Pandemie-Niveau erreichen dürfte.

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