Der russische Präsident Wladimir Putin unterzeichnete vergangenen Freitag ein Gesetz, welches Ausländern erlaubt, ihre bestehende Staatsbürgerschaft bei Annahme der russischen Staatsangehörigkeit beizubehalten. Zuvor mussten Ausländer, die einen russischen Pass erhalten wollten, auf ihre bisherige Staatsbürgerschaft verzichten.
Das Gesetz tritt 90 Tage nach der Veröffentlichung in Kraft. Danach können in Russland lebende Ausländer die russische Staatsbürgerschaft erhalten, ohne auf ihre bisherige zu verzichten, falls ihre Heimat die doppelte Staatsangehörigkeit erlaubt.
Das vereinfachte Verfahren gilt unter anderem für Einwohner der Republik Moldau, der Ukraine, Weißrusslands und Kasachstans mit einer gültigen russischen Aufenthaltsgenehmigung. Das neue Gesetz betrifft auch Ausländer, deren Eltern oder zumindest ein Elternteil in Russland leben.
Das Gesetz vereinfacht ebenfalls die Einbürgerung von Ausländern mit russischen Ehepartnern. Wer seit mindestens drei Jahren mit einem Russen oder einer Russin verheiratet ist und gemeinsame Kinder hat, muss künftig keine legale Einkommensquelle nachweisen, um den russischen Pass zu erhalten.
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