Wie das Thema Uranmunition aus der deutschen Presselandschaft verschwand

Frieder Wagner ist Filmemacher und hat für den WDR zahlreiche Reportagen erstellt. Die letzte lief 2003 und hieß "Der Arzt und die verstrahlten Kinder von Basra". Sie handelte von Professor Günther, der im Irak als Arzt tätig war und die gesundheitlichen Folgen von Uranmunition untersuchte.

3.000 Tonnen sollen im völkerrechtswidrigen Irakkrieg von NATO-Partnern eingesetzt worden sein. Nicht das erste Mal, denn auch im Kosovo 1999, in Bosnien 1995 und im Golfkrieg 1991 kam Uranmunition zum Einsatz. Die deutsche Presse berichtete intensiv über den Einsatz von Uranmunition, vor allem nach dem Kosovo-Einsatz 1999.

Nach der sogenannten „Theo-Sommer-Studie“, die im Auftrag von Rudolf Scharping (dt. Verteidigungsminister, 1998-2002) entstand, klang die Kritik ab. Theo Sommer war zu dem Zeitpunkt Herausgeber der Zeit und hatte gute Kontakte in das Ministerium unter Scharping. Scharping überreichte Sommer 2002 sogar das Ehrenkreuz der Bundeswehr in Gold.

Frieder Wagner stellte daraufhin sein Zeit-Abo ein und erhielt nach dem Film „Der Arzt und die verstrahlten Kinder von Basra“ keine weiteren Aufträge vom WDR. Im heutigen Interview erzählt Wagner, welche Schlüsse er aus diesem Umgang zieht und warum er Deutschland als „Vasall der USA“ bezeichnet.


Anmerkung der Redaktion:

Die sogenannte Theo-Sommer-Studie heißt offiziell: Arbeitsstabes Dr. Sommer: http://www.nva-radar.de/infos/bw-bericht-dr-sommer.pdf 

Im Gespräch wird auf ein Zeit-Artikel hingewiesen mit dem Titel: „Ende der Alarmisten“. Der korrekte Titel ist: „Uransyndrom: Die Blamage der Alarmisten“ und wurde von Gero von Random im Juni 2001 verfasst. https://www.zeit.de/2001/26/Uransyndrom_Die_Blamage_der_Alarmisten 

Weiterführende Links:

"Deadly Dust" (Todesstaub) (2007): https://www.youtube.com/watch?v=-AiIXPOEDpQ  

"Der Arzt und die verstrahlten Kinder von Basra" (2004): https://www.youtube.com/watch?v=ERmabAyg4X0