Wien Energie erhöht Fernwärmepreise: 12 Euro mehr pro Monat

Wien Energie erhöht die Fernwärmepreise ab der Heizsaison 2025/26. Haushalte zahlen rund 12 Euro mehr pro Monat, Rabatte werden reduziert. Grund sind gestiegene Gaspreise, Personal- und Baukosten. Politische Kritik richtet sich gegen die SPÖ-geführte Stadt.

Für die Wiener Haushalte wird die kommende Heizsaison 2025/26 teurer: Wien Energie hebt die Fernwärmepreise an. Das Unternehmen führt steigende Gaspreise sowie höhere Ausgaben für Personal und Bauprojekte als Hauptgründe an.

Haushalte mit einer Wohnfläche von etwa 70 Quadratmetern müssen künftig mit rund 12 Euro Mehrkosten pro Monat rechnen, basierend auf einem Verbrauch von 4,57 Megawattstunden Heizenergie und 30 Kubikmetern Warmwasser.

Gleichzeitig werden bisherige Rabatte reduziert: Der Nachlass auf den Arbeitspreis sinkt von 43 auf 37 Prozent, der Grundpreisrabatt entfällt komplett. Michael Strebl, Chef von Wien Energie, bezeichnet dies als "notwendige Anpassung an gestiegene Kosten".

Die Ankündigung sorgt für politischen Widerstand. FPÖ-Landeschef Dominik Nepp kritisiert Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) direkt, während ÖVP-Vertreter Markus Figl Wien Energie ein "Monopol" vorwirft und mehr Transparenz einfordert. Beide Parteien sehen die Stadtverwaltung in der Verantwortung, die steigenden Energiekosten für die Bevölkerung abzufedern.

Die Wiener Fernwärme bleibt stark abhängig vom Gas: Etwa die Hälfte der Energie stammt aus gasbetriebenen Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen, ein Drittel aus Müllverbrennung, der Rest aus industrieller Abwärme, Biomasse und Umweltwärme.

Wien Energie plant, bis 2040 vollständig auf erneuerbare Energiequellen wie Geothermie und Großwärmepumpen umzusteigen. Die hohen Investitionskosten werden jedoch schrittweise über steigende Gebühren an die Verbraucher weitergegeben.

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