Österreich: Importierter Honig oft mit Zuckerwasser gestreckt

In Österreich wird importierter Honig mit nur einem geringen Anteil an echtem Honig verkauft. Schon seit einiger Zeit warnen österreichische Imker vor diesen Testergebnissen.

Ein aktueller Test des ORF-Konsumentenmagazins "Konkret" hat alarmierende Ergebnisse zu importiertem Honig in Österreich geliefert. In Zusammenarbeit mit den österreichischen Imkern wurden 31 Honiggläser aus fünf Supermärkten untersucht.

Das Ergebnis: Drei Viertel der getesteten Produkte waren mit Zuckersirup gestreckt und entsprechen somit nicht den gesetzlichen Anforderungen für echten Honig.

Die Herkunft der betroffenen Honige liegt überwiegend in EU- und Nicht-EU-Ländern. Diese Praxis verstößt gegen das Lebensmittelgesetz, da Produkte, die mit Zuckerwasser gestreckt sind, nicht als Honig verkauft werden dürfen.

Die heimischen Imker hatten bereits seit einiger Zeit den Verdacht, dass importierter Honig oft mit Zuckerwasser verdünnt wird.

In Reaktion auf die Testergebnisse haben Supermarktketten wie Spar und der Rewe-Konzern, zu dem unter anderem Billa gehört, Maßnahmen ergriffen. Spar entfernte alle S-Budget-Honige aus den Regalen und lässt diese nun überprüfen. Auch Rewe prüft seine Eigenmarkenprodukte.

Darbo, eine der größten österreichischen Honigabfüll-Firmen, weist die Vorwürfe zurück. Laut dem Unternehmen wird der Honig regelmäßig kontrolliert und getestet. Allerdings wird die angewandte Testmethode der DNA-Analyse als umstritten und nicht akkreditiert betrachtet.

In Österreich werden jährlich rund 9.000 Tonnen Honig konsumiert, wobei fast die Hälfte davon von heimischen Imkern produziert wird. Der Pro-Kopf-Verbrauch liegt bei über einem Kilo Honig jährlich. Die heimischen Imker können ihre Produkte als authentisch und ohne Verfälschung verteidigen.

In Deutschland zeigt eine ähnliche Studie, dass auch hier ein erheblicher Teil des im Handel erhältlichen Honigs mit Zuckersirup und anderen Zusatzstoffen gestreckt ist.

Honig aus dem Supermarkt-Regal? Möglicherweise gepanscht. "Mischung von Honig aus EU- und Nicht-EU-Ländern", liest man oft auf den Etiketten von Honiggläsern.

Doch fast jedes zweite Glas mit diesem Aufdruck enthält gar keinen echten Honig, sondern Zuckerwasser, das teilweise mit in der EU verbotenen Stoffen gestreckt wurde.

Das geht aus einer Studie der Europäischen Kommission hervor. Die EU importiert jährlich 175.000 Tonnen Honig, vor allem aus China, der Ukraine und der Türkei. Proben aus 2021 und 2022 zeigen, dass fast die Hälfte der getesteten Honige mit Zuckersirup, Wasser, Farbstoffen und anderen Zusatzstoffen versetzt war.

Die Verbraucher in Europa haben kaum eine Möglichkeit, sich gegen diese Praxis zu wehren. Die EU verspricht, mehr Transparenz bei der Herkunft und Reinheit von Honig zu schaffen. Doch der Landesimkerverband sieht nur eine Lösung: den Schutz heimischer Imker und eine striktere Kontrolle der Importprodukte.

Verbraucher sind gut beraten, beim Honigkauf auf die Herkunft und Qualität zu achten, um sicherzustellen, dass sie ein authentisches Produkt erwerben.

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