Mozartkugeln ade: Berühmte Schokoladenfabrik in Österreich geschlossen

Österreich verliert ein weiteres Traditionsunternehmen: Weil der US-amerikanische Rechteinhaber an der weltberühmten Mozartkugel den Produktionsauftrag geschlossen hat, muss das seit 1897 bestehende Schokoladenwerk in Grödig bei Salzburg schließen. Am Freitag lief die letzte süße Kugel vom Band.

Mozartkugeln ade: Die Schokoladenfabrik in Grödig bei Salzburg, in der die beliebte, nach Mozart benannte Süßigkeit hergestellt wurde, stellte am Freitag die Produktion endgültig ein.

Bereits im Sommer hatte der Süßwarenhersteller "Salzburg Schokolade" Gerüchte um ein baldiges Aus bestätigt, nun rollte die allerletzte "Echte Salzburger Mozartkugel" vom Band. Für die Maschinen gibt es bereits Käufer von Ägypten bis Mauritius, wie das Unternehmen mitteilte, für die zuletzt noch 65 Mitarbeiter hingegen keinen Sozialplan. Eine von den Gewerkschaften Ende November organisierte Protestkundgebung vor dem Werk vermochte daran auch nichts zu ändern.

Die industrielle Produktion der Mozartkugel in Salzburg begann 1897. Die Bonbons werden aus Marzipan hergestellt und mit Pistazien, Nougat und dunkler Schokolade verfeinert. Als Urheber des Rezepts gilt der Konditor Paul Fürst. Seine Konditorei in Salzburg besteht bis heute – inzwischen in fünfter Generation – und verkauft immer noch die "Original Salzburger Mozartkugel". Dieses rein lokale Vorrecht hatte man sich beim Verkauf des Rezepts gesichert.

Grund für die Werksschließung ist die Kündigung des Produktionsauftrages durch den US-amerikanischen Rechteinhaber. Für den Weltmarkt will der aktuelle Eigentümer der Marke "Echte Salzburger Mozartkugel", Mondelez, die Süßigkeit künftig im Ausland produzieren lassen. Wohin genau die Produktion verlagert wird, will das US-amerikanische Unternehmen jedoch bislang nicht verraten.

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