Bis zu 32,1 Prozent! Österreichs Stromnetz wird Luxus

Laut den Verordnungsentwürfen der österreichischen Regulierungsbehörde E-Control steigen die Stromnetzgebühren für Haushalte ab dem 1. Januar 2025 um durchschnittlich 23,1 Prozent, die Gasnetzkosten um 16,6 Prozent. Wiener und Niederösterreicher müssen mit über 30 Prozent höheren Stromkosten rechnen.

Ab dem 1. Januar 2025 stehen den Haushalten in Österreich deutliche Preissteigerungen bei den Netzkosten für Strom und Gas bevor. Laut den aktuellen Entwürfen der Regulierungsbehörde E-Control steigen die Netzgebühren für Strom im Schnitt um 23,1 Prozent, bei Gas sogar um 16,6 Prozent. Dies betrifft sämtliche Regionen des Landes, wobei die stärksten Anstiege in Wien und Niederösterreich verzeichnet werden.

Besonders drastisch sind die Preissteigerungen bei den Netzgebühren für Strom in Wien und Niederösterreich, wo die Erhöhung auf über 30 Prozent geschätzt wird.

Auch in der Steiermark (+29 Prozent) und Oberösterreich (+25,6 Prozent) müssen Verbraucher mit kräftigen Anhebungen rechnen. Am teuersten sind die Netzkosten in Kärnten, wo ab Januar pro Kilowattstunde rund 11,77 Cent anfallen werden. Im Vergleich dazu bleibt Vorarlberg mit etwa sieben Cent pro Kilowattstunde am günstigsten.

Auch die Gasnetzgebühren ziehen im Jahr 2025 kräftig an, insbesondere in Oberösterreich, mit einem Anstieg von 29,4 Prozent. In anderen Regionen wie dem Burgenland und Niederösterreich steigen die Kosten um mehr als 21 Prozent. Wien verzeichnet eine Erhöhung von rund 14 Prozent, während der Anstieg in Kärnten mit 1,5 Prozent am geringsten ausfällt. In der Bundeshauptstadt wird der künftige Preis bei 2,73 Cent pro Kilowattstunde liegen, gefolgt vom Burgenland mit 2,65 Cent.

Hauptgrund für die Erhöhung der Netzkosten sind rückläufige Energieverbrauchsmengen, während gleichzeitig die Kosten für den Netzbetrieb und -ausbau steigen. Die Aufwendungen verteilen sich auf eine geringere Anzahl verbrauchter Energieeinheiten, was zu höheren Gebühren führt. Zudem laufen Ende des Jahres 2024 die wegen der Energiekrise eingeführten Abgabensenkungen aus, was die Preisentwicklung weiter nach oben treibt.

Für viele österreichische Haushalte bedeutet dies eine spürbare Mehrbelastung im kommenden Jahr. Bei einer durchschnittlichen Stromrechnung können diese Erhöhungen je nach Verbrauch schnell mehrere Hundert Euro ausmachen. Insbesondere das Auslaufen der Strompreisbremse und die Anpassung der Abgaben dürften die Energiekosten zusätzlich in die Höhe treiben.

Die steigenden Netzkosten stellen für viele Haushalte eine erhebliche finanzielle Herausforderung dar. Die Entwicklungen werfen auch Fragen nach der zukünftigen Energiepolitik auf, insbesondere in Bezug auf Maßnahmen zur Abfederung von Preissteigerungen und zur Sicherstellung einer bezahlbaren Energieversorgung. In diesem Kontext wird eine Gesetzesänderung zur Verlängerung der Abgabensenkungen diskutiert, die eine Entlastung für die Verbraucher bringen könnte.

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