Österreich: "Schwer daneben" – ORF-Berichterstattung nach Trump-Sieg polarisiert

Nach dem überraschenden Wahlsieg Donald Trumps zeigen sich viele Zuschauer enttäuscht von der Berichterstattung des ORF. In der Sendung "ZIB 1" vom 6. November hätten die Moderatoren mit betroffenem Ausdruck das Ergebnis kommentiert, als wäre ein düsteres Szenario eingetreten.

Donald Trump hat die US-Präsidentschaftswahl mit klarem Vorsprung gewonnen, ein überraschendes Ergebnis für viele Österreicher.

Wochenlang hatten Mainstream-Medien, darunter der ORF, die demokratische Kandidatin Kamala Harris als Favoritin präsentiert.

Selbst der bekannte ZIB-2-Moderator Armin Wolf musste nach der Wahl auf X zurückrudern und zugeben, dass Prognosen wie die viel beachtete Iowa-Umfrage, die Harris vorne gesehen hatte, "schwer daneben" lagen.

Nach Trumps Wahlsieg brach rasch eine Debatte über die Berichterstattung los: Viele Zuschauer werfen Wolf mangelnde Neutralität vor, woraufhin er seine Haltung mit der Verteidigung von Fakten und liberalen Werten begründete. Trumps deutlicher Sieg zeigt jedoch, dass seine Unterstützung in der Bevölkerung deutlich unterschätzt wurde – eine Erkenntnis, die das Vertrauen in die Medienlandschaft erschüttert hat.

Einige Zuschauer bemängelten zudem, der ORF habe Trump fast ausschließlich negativ dargestellt und ein düsteres Szenario entworfen, während Harris zuvor vielerorts als Favoritin gehandelt worden war. In sozialen Netzwerken wird dem Sender zunehmend eine linkslastige, "woke" Agenda nachgesagt, die auf Kosten der Neutralität gehe.

Auch Stimmen aus Österreichs Medien und Politik sehen die Notwendigkeit einer Kurskorrektur, um das Vertrauen der Zuschauer zurückzugewinnen. Für manche Kommentatoren könnte Trumps Wahlsieg sogar einen Rechtsruck andeuten, der auch Europa erfassen könnte.

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