Österreich: Kommunist zieht in Stichwahl um Bürgermeisteramt in Salzburg

Die konservative Regierungspartei ÖVP musste bei den Kommunalwahlen im Bundesland Salzburg Stimmverluste hinnehmen. In der Landeshauptstadt Salzburg, die viertgrößte Stadt in Österreich, könnte ein Kommunist das Bürgermeisteramt erobern.

In Österreich begann das sogenannte "Superwahljahr 2024" mit Verlusten für die konservative Regierungspartei ÖVP. Den Kommunisten von der KPÖ Plus gelang hingegen ein Coup.

Nach der Kommunalwahl im Bundesland Salzburg am Sonntag kann die ÖVP in der Landeshauptstadt wegen eines dramatischen Wählerschwunds nicht mehr wie zuletzt den Bürgermeister stellen.

Die Kandidaten der sozialdemokratischen SPÖ und der kommunistischen KPÖ Plus lagen nach amtlichen Angaben mit jeweils knapp 30 Prozent deutlich vor dem Bewerber der ÖVP mit 21 Prozent.

Damit kommt es in zwei Wochen zu einer Stichwahl zwischen Bernhard Auinger (SPÖ) und Kay-Michael Dankl (KPÖ Plus). In der Stadt Salzburg spielte im Wahlkampf das Thema bezahlbares Wohnen eine bedeutende Rolle.

Auch bei der Gemeinderatswahl in der Stadt Salzburg lagen die SPÖ und die KPÖ Plus laut vorläufigem Ergebnis weit vor der ÖVP. In den restlichen fast 120 Gemeinden des Bundeslands hielt sich die ÖVP weitgehend stabil, ähnlich wie die SPÖ. Ein Plus verzeichnete die nationalkonservative FPÖ.

Die KPÖ Plus hatte bereits bei der Landtagswahl in Salzburg vor einem Jahr mit knapp zwölf Prozent landesweit einen großen Erfolg erzielt. Zu den besonderen Merkmalen der KPÖ Plus zählt, dass ihre Amtsträger und Abgeordneten einen Großteil ihres Gehalts für Bedürftige oder für soziale Zwecke spenden.

In Graz regiert mit Elke Kahr bereits seit 2021 eine Kommunistin die zweitgrößte Stadt Österreichs.

In Österreich werden in diesem Jahr noch der Nationalrat und außerdem die Landtage der Bundesländer Vorarlberg und Steiermark gewählt. Zudem finden am 9. Juni die EU-Wahlen statt.

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