Die Oberösterreichische Fraktion der Sozialdemokratischen Partei Österreich (SPÖ) startet mit dem 31. Januar eine aktuelle Impfkampagne und erhofft sich davon, die Impfquote in der Region zu steigern. Das Bildmotiv von einem weinenden bzw. traurigen Kind wird mit dem Satz: "Ich will dich nicht verlieren" emotional untermauert. Die Plakate sorgen für Diskussionsstoff:
Mehr als 1.000 Plakate will die SPÖ Oberösterreich in den kommenden Tagen im ganzen Land anbringen. Zudem wird es eine parallel eingesetzte Radiokampagne mit entsprechenden Spots geben. Die Seite MeinBezirk.at informiert, dass in Oberösterreich momentan 1.020.834 Menschen (68,3 Prozent) ein gültiges Impfzertifikat besitzen. Dies wäre die niedrigste Quote im Land. Oberösterreich ist flächenmäßig das viertgrößte und mit rund 1,5 Millionen Einwohnern bevölkerungsmäßig das drittgrößte Bundesland.
"Wir wollen auf die Bedeutung und Notwendigkeit der Impfung hinweisen", so Peter Binder, Dritter Landtagspräsident und SPÖ-Gesundheitssprecher im oberösterreichischen Landtag, laut MeinBezirk.at. Krone.at gibt ihn zudem mit den Worten wider, weder die österreichische Bundesregierung noch die schwarz-blaue Koalition in Oberösterreich hätten bisher eine effektive Impfkampagne zustande gebracht. Deshalb habe sich seine Partei entschieden, eine eigene Kampagne zu lancieren.
Laut Kronen Zeitung reagierte die politische Konkurrenz umgehend mit einer eindeutigen Bewertung der Nutzung von Kindern für die Impfkampagne: "Weinende Kinder für Impfwerbung zu missbrauchen, ist einfach skandalös. Wir haben nichts gegen ehrliche Aufklärung. Aber das ist einfach nur ungustiöse und unreflektierte Propaganda", so Herwig Mahr, FPÖ-Abgeordneter im österreichischen Parlament. Die SPÖ solle die Kampagne "umgehend einstellen", so seine Forderung.
SPÖ-Mitglied und Landesgeschäftsführer Georg Brockmeyer reagierte laut Kronen Zeitung mit der Bemerkung: "Natürlich ist die Kampagne sehr emotionalisierend. Das ist aber auch Sinn und Zweck einer Werbekampagne."
Twitter-User reagierten mit kreativem Protest gegen die Motivwahl und den Inhalt der Kampagne:
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