Nach der chaotischen ersten Vorwahl der Demokraten im US-Präsidentschaftsrennen wird mit Spannung erwartet, ob sich die vorläufigen Ergebnisse bestätigen. Teilresultate sehen den aufstrebenden Ex-Bürgermeister Pete Buttigieg vorn. Der 38-Jährige kam nach Auszählung von 71 Prozent aller Wahlbezirke im Bundesstaat Iowa auf die meisten Delegiertenstimmen – dicht gefolgt von dem linken Senator Bernie Sanders, wie die Demokratische Partei in Des Moines am Dienstag mitteilte.
Buttigieg kam nach dem vorläufigen Stand der Auswertung auf 26,8 Prozent der Delegiertenstimmen, Sanders auf 25,2 Prozent. Mit einigem Abstand folgten demnach Warren mit 18,4 Prozent und schließlich Biden mit 15,4 Prozent. Bis wann die restlichen Daten und damit das Endergebnis vorliegen werden, war zunächst unklar.
Bei den Republikanern gewann der Amtsinhaber, US-Präsident Donald Trump, erwartungsgemäß mit einer überwältigenden Mehrheit von gut 97 Prozent der Stimmen. Er hat als Amtsinhaber parteiintern keine ernstzunehmende Konkurrenz.
Bei den Demokraten, bei denen das Rennen hart umkämpft ist, ging die Auswertung der Ergebnisse jedoch komplett schief, was zu einer enormen Verzögerung bei der Verkündung der Ergebnisse führte. Die Demokratische Partei machte einen Programmierfehler in einer App zur Übertragung der Wahlresultate für das Chaos verantwortlich. Die Präsidentschaftsbewerber reagierten frustriert, enttäuscht und wütend auf die Verzögerung. Bidens Team meldete Zweifel an den Ergebnissen an und beklagte sich über "erhebliche Mängel" in dem Auszählungsprozess.
Der Ex-Bürgermeister aus South Bend im US-Staat Indiana ist mit 38 Jahren der Jüngste unter den demokratischen Präsidentschaftsbewerbern. Vor einem Jahr war Buttigieg auf nationaler Ebene in den USA noch weitgehend unbekannt, doch der Demokrat zog mit seiner Wahlkampagne nach und nach viel Aufmerksamkeit auf sich und fuhr zwischendurch immer wieder erstaunliche Umfragewerte ein.
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Iowa ist mit seinen drei Millionen Einwohnern auf nationaler Ebene kein Schwergewicht und schickt im Sommer auch nur wenige Delegierte zu den Nominierungsparteitagen von Demokraten und Republikanern. In dem kleinen Staat hat sich aber in der Vergangenheit oft gezeigt, wer am Ende als Kandidat seiner Partei das Rennen macht. Die Signalwirkung ist also groß. Wer in Iowa nicht unter den ersten drei seiner Partei landet, dessen weitere Aussichten gelten als trübe.
Für Biden zeichnet sich mit dem vorläufigen Ergebnis eine schmerzhafte Schlappe ab. Sein vierter Platz ist ein Zeichen dafür, dass die Vorwürfe der Korruption und bislang wenig überzeugende Wahlkampfführung dem Ex-Obama-Vize echten Schaden zufügen. In nationalen Umfragen führt er das Feld der demokratischen Präsidentschaftsbewerber zwar an. In Iowa hatte er in Umfragen ebenfalls über lange Strecken vorn gelegen. Zuletzt hatte Sanders ihn dort jedoch überholt. Zwischenzeitlich hatte auch Buttigieg in Umfragen in Iowa geführt.
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(rt deutsch/dpa)